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Teilegroßhandel 27. Juni 2019

Produktion ohne Lösungsmittel

Bereits zum achten Mal hat Partslife den begehrten Umweltpreis vergeben. Den ersten Platz belegt in diesem Jahr ZF Aftermarket mit einem neuartigen Verfahren, bei dem organische Lösungsmittel aus der Produktion von Bremsbelägen verbannt wurden.

Die stolzen Gewinner des Umweltpreises: Daniel Grub, Partslife, Andreas Kraft, Makra, Ralf Mller, Makra, Dr. Katrin Schuhen, Wasser 3.0, Konstantin Vikolov, ZF Aftermarket (v.l.).
Die stolzen Gewinner des Umweltpreises: Daniel Grub, Partslife, Andreas Kraft, Makra, Ralf Mller, Makra, Dr. Katrin Schuhen, Wasser 3.0, Konstantin Vikolov, ZF Aftermarket (v.l.).

Der Umwelt-Managementspezialist Partslife zeichnet mit seinem Preis Unternehmen aus, die sich mit innovativen Projekten um Umweltschutz und Nachhaltigkeit verdient gemacht haben. Eine feierliche Veranstaltung in Frankfurt am Main bildete den passenden Rahmen für die Verleihung. Diesjährige Besonderheit: alle Gäste fanden sich an Bord des Mainschiffs M. S. Merian ein. Die Fernsehmoderatoren Volker Angres und Claudia Kleinert begleiteten die Gala mit viel Sachverstand. Sie präsentierten die Gewinner und zeigten dem Publikum, was an Umweltschutz in Unternehmen heute möglich ist.

So konnte ZF Aftermarket mit einem Projekt Profil gewinnen, bei dem jährlich 150 Tonnen Lösemittel eingespart werden. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern wirkt sich auch positiv auf die Arbeitsumgebung der Mitarbeiter aus. Sie sind weniger Schadstoffen bei ihrer Arbeit ausgesetzt. Möglich wird dies, weil man nun Bremsbeläge nicht wie bisher mit lösemittelhaltigem Klebstoff auf ihre Trägerplatten klebt, sondern dafür ein innovatives Trockenklebepulver einsetzt.

Den zweiten Platz teilen sich die Firmen Wasser 3.0 sowie Makra. Wasser 3.0 hat ein Verfahren entwickelt, das Mikroplastik und andere kleinste Partikel wie zum Beispiel Medikamentenrückstände in der Kläranlage aus dem Abwasser fischen kann. Die Technik basiert darauf, dass diese kleinsten Partikel gewissermaßen aufgeblasen werden. Dadurch lassen sie sich in der Folge einfach abschöpfen. Chemiespezialist Makra verzichtet bei seinen Handreinigungsprodukten auf jegliche Bestandteile aus Mikroplastik. Gerade Handwaschpaste für Werkstatt-Mechaniker kommt ohne Reibekörper zur schonenden und dabei gründlichen Hautreinigung nicht aus. In der Vergangenheit setzte man dafür Mikroplastik ein. Heute hat Makra nur noch Handwaschpasten mit natürlichen Reibekörpern im Sortiment. Dafür nutzt man Abfallprodukte aus der Lebensmittelindustrie: Walnussschalen, Maiskolben oder Olivenkerne. Sie werden weiterverarbeitet und sorgen für eine hervorragende Reinigungsleistung ohne dabei die Haut zu stark zu beanspruchen, ganz ohne Mikroplastik.

Die Jury macht es sich bei der Prüfung und Bewertung der Bewerbungen nicht leicht. Die Experten GVA-Präsident Hartmut P. Röhl, AAMPACT (ehemals VREI e.V.) Geschäftsführer Thomas Fischer, Prof. Dr. Harald Weigand von der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie Volker Angres, Leiter der ZDF-Umweltredaktion und Moderator wissen genau, worauf es bei Umweltprojekten in Unternehmen ankommt.

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