Lausitzring wird zum Testcenter
Rennstrecken lassen sich in Deutschland kaum mit Gewinn betreiben. Teststrecken scheinbar schon. Fahrer werden hier allerdings nicht benötigt.
Über 120 Millionen Euro an Fördergeldern des Landes Brandenburg sind in den im Jahr 2000 eröffneten Lausitzring in Klettwitz geflossen. Trotzdem konnte eine Insolvenz zwischenzeitlich nicht abgewendet werden. Nun hat die Rennstrecke erneut den Besitzer gewechselt. Die Dekra, die neben der Rennstrecke bereits seit 2003 ein sogenanntes „Technology Center“ betreibt, hat den Lausitzring gekauft. Durch Investitionen von rund 30 Millionen Euro soll auf dem Gelände des Rundkurses nun ein „zentraler Bestandteil des internationalen Testverbundes für autonomes und vernetztes Fahren“ entstehen.
Konkret plant die Dekra zwei Citykurse mit Geisterstädten, in denen Autos das Verhalten im Stadtverkehr, an Kreuzungen, Ampeln und im Kontakt mit Fußgängern erlernen können. Außerdem sollen ein Überlandkurs und eine Autobahnstrecke eingerichtet werden. Was mit den großen Zuschauertribünen rund um das kaum genutzte Tri-Oval geschehen wird, ist noch unklar. Dem Motorsport gegenüber zeigt sich die Dekra zumindest auf dem Papier offen. Man möchte selbst keine Rennen dort ausrichten, Veranstaltungen Dritter könnten aber stattfinden. Bisher fuhren unter anderem die DTM oder die Deutsche Rallyecross Meisterschaft in der Lausitz. Künftige Events müssten allerdings mit dem Testumfeld des umgebauten Geländes vereinbar sein, so die Dekra. Internationale Top-Events werden also wohl kaum den Weg zurück nach Klettwitz finden. (SP-X)
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