Direkt zum Inhalt
Diagnose 10. Februar 2017

Hella Gutmann: DoIP ohne Zusatzkosten

Das DoIP, Diagnostics over Internet Protocol, sorgt für Verunsicherung. Mit dieser ethernetbasierten Diagnose-/Kommunikationsart wollen die Autohersteller das wachsende Datenaufkommen im Fahrzeug bewältigen. Doch was heißt das für freie Werkstätten? Nichts Schlimmes, verspricht Hella-Gutmann.

Beim DoIP stehen höhere Datenraten zur Verfügung. Komplexe Diagnoseaufgaben und Flash-Anwendungen lassen sich erheblich beschleunigen. Viele Werkstattbetreiber stellen sich jedoch die Frage, ob die Umstellung der Fahrzeuge auf die neuen, erweiterten Datentransfer-Protokolle ihnen Probleme bereiten könnte. Und ob Werkstätten für die Diagnose der Zukunft bald in neue Geräte investieren müssen. Nein, lautet die klare Antwort seitens Hella Gutmann Solutions. "Ein Mega-Macs-Anwender, der sein Diagnosegerät mit regelmäßigen Updates auf dem aktuellen Stand hält, kann derzeit an einem Fahrzeug, das mit Ethernet-Schnittstelle ausgestattet ist, ganz ohne Zusatzinvestition eine Diagnose durchführen", versichert Hella Gutmann-Produktmanager Ralf Gutekunst.

Eine Neuinvestition in einen neuen mega macs werde definitiv nicht nötig sein. „Unseren Software-Entwicklern ist es gelungen, neue Anforderungen in die Diagnosesoftware zu implementieren. An aktuellen Fahrzeugen, die über Ethernet kommunizieren, wie z.B. der Volvo XC90 oder die 2016-Modelle des Audi A4 und BMW5er, können sämtliche Diagnosefunktionen bis hin zu Justierungen/Kalibrierungen und Codierungen durchgeführt werden“, erklärt Gutekunst weiter.

Rückwärtskompatibler Adapter für künftige DoIP-Protokolle

Auch für den Fall, dass die Hersteller in Zukunft weitere, derzeit noch unbekannte Ethernet-Übertragungsprotokolle einführen werden, sei Hella Gutmann vorbereitet. Die Mega-Macs-Anwender würden sogar von einer besonders wirtschaftlichen Lösung profitieren: Ein optionaler Universaladapter, der an das VCI beziehungsweise die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs gekoppelt wird, fungiert dabei als Switch. Er übernimmt dann das Protokoll-Management. Auch die Erkennung, dass es sich um ein DoIP-Fahrzeug handelt, soll automatisch erfolgen. Individuelle Adaptionen würden im Hintergrund ablaufen. Für den Bediener blieben somit die Abläufe der Fahrzeugdiagnose unverändert.

Der zukünftige Adapter soll sogar noch einen Zusatznutzen bringen: „Er wird zwei kleine LEDs zur Beleuchtung beinhalten und rückwärtskompatibel sein”, kündigt  der Hella Gutmann-Produktmanager an. Sollte also in Zukunft ein Automobilhersteller die bisherige (OBD-)Schnittstelle eines älteren Fahrzeugmodells außer Kraft setzen und nur noch Ethernet-Diagnose zulassen, müsste der Werkstatt-Praktiker lediglich den DoIP-Adapter einsetzen, um dann das Fahrzeug wie gewohnt diagnostizieren zu können. (jg)

Ad

Passend zu diesem Artikel