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Störungsfreies Licht 16. Oktober 2023

H4- und H7- Nachrüst-LEDs entflackern

Nachrüst-LEDs erfreuen sich höchster Beliebtheit – wenn da nicht das Problem mit der Lampenüberwachung wäre. Welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, finden Sie hier.

Damit die LED fehlerfrei leuchtet, bedarf es teilweise eines CAN-Bus-Moduls.
Damit die LED fehlerfrei leuchtet, bedarf es teilweise eines CAN-Bus-Moduls.

Seit rund zwei Jahrzehnten weist die Lampenüberwachung den Autofahrer auf ein defektes Leuchtmittel hin. Was zur Hochzeit der Halogentechnik ein nettes Feature war, wird bei der LED-Nachrüstung zum Problem.

Wie funktioniert die Lampenüberwachung?

Um die Funktionsfähigkeit von LED-Lampen im Auto zu testen, braucht es keine zusätzliche Leistung oder Stecker. Die Lampenüberwachung macht sich den Innenwiderstand des jeweiligen Leuchtmittels zu Nutze, um dessen Funktion zu erkennen. Dafür sendet das Lampensteuergerät einen kurzen Spannungsimpuls aus, der leicht oberhalb der Betriebsspannung des Leuchtmittels liegt. Der Trick dabei ist, dass dieser Impuls nur so kurz ist, dass das Leuchtmittel nicht zu leuchten beginnt – der Halogenbrennfaden ist träge und fungiert als Hochlastwiderstand.

Unterschiede in der Lampenüberwachung

Die Lampenüberwachung unterscheidet sich nicht nur nach Hersteller, sondern auch nach Modell und zum Teil sogar nach Ausstattungsvariante. Dabei gehen die Hersteller unterschiedlich vor: Volkswagen(VW/Audi) überprüft die Lampen beim Einstecken des Zündschlüssels, jedoch nicht mehr im laufenden Betrieb. Daher ist es nur logisch, dass die Lampen immer genau beim Umdrehen des Schlüssels ausfallen – sie werden nach dem Ausfall erst beim nächsten Start des Fahrzeugs als defekt erkannt. BMW und Opel überprüfen hingegen ihre Lampen in unregelmäßigen Abständen, jedoch unterscheiden sich die Pulsweiten gegenüber VW. Bei Mercedes gibt es auch eine unregelmäßige, anhaltende Überwachung, die sich je nach Modell unterschiedlich darstellt und den Betrieb von LEDs ohne Modul nahezu unmöglich macht.

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Dieses Prüfmuster sorgt dafür, dass LEDs ohne „CAN-Bus Modul“ im Stand kurz flackern, dann jedoch ganz normal funktionieren. Die so genannte „Kaltüberwachung“ sendet meistens 5 Doppelpulse mit einer Pulsweite von je 1.1ms und 200ms zwischen den Pulsen. Die Spannung, die während dieser Zeit anliegt, entspricht der normalen Betriebsspannung.

Bei anderen Fabrikaten wird der Prüfstrom konstant über die Lampen geschickt. Der nur wenige Millisekunden lange und kaum hellere Impuls ist für den Menschen bei einer Halogenlampe nicht wahrnehmbar. Wird bei einer solchen Lampenüberwachung eine LED verbaut, beginnt diese dauerhaft zu blitzen anstatt konstant zu leuchten, da die niederohmigen LEDs auch den kurzen Impuls  direkt in Licht umsetzen können. Da der Widerstand fehlt, wird das Leuchtmittel abgeschaltet, die LED blitzt nur noch auf Grund des Prüfstroms der Lampenüberwachung. Entsprechend lässt sich eine LED hier nicht ohne Hilfsmittel betreiben.

Abhilfe zum Nachrüsten

Für Abhilfe sorgen so genannte „CAN-Bus-Module“, die an die LED angeschlossen werden. Osram bietet diese mittlerweile in der zweiten Generation an, für die nicht mehr die Gehäuse der Scheinwerfer beziehungsweise die Stecker abgeschnitten werden müssen. Die neue Generation kommt mit herstellerspezifischen Steckern daher, sodass die Module einfach zwischen das Scheinwerferkabel und den Scheinwerfer selbst gesteckt werden können – die Plug-n-Play-Lösung zur LED-Nachrüstung.

Bei den Modulen handelt es sich um angepasste Hochlastwiderstände mit Leistungen von 12-16 Watt, die den Innenwiderstand der Halogenbirne ersetzen und somit der Lampenkontrolle vorgaukeln, dass die korrekten Halogenleuchtmittel verbaut sind. Die Widerstände setzen jedoch die Nennleistung in Wärme um, sodass die Stromersparnis mit verbauten CAN-Bus-Modulen deutlich zurückgeht.

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