Euro 6d-ISC-FCM: Audi stellt Modellpalette um
Mit Beginn des Kalenderjahrs 2021 hat Audi seine Fahrzeugpalette auf die neue Stufe der Abgasnorm Euro 6d umgestellt. Sämtliche Modelle, die sich im aktuell gültigen Verkaufsprogramm befinden, halten die strengen Grenzwerte der Norm Euro 6d-ISC-FCM ein, teilten die Ingolstädter mit.
Die Abgasnorm Euro 6 ist für Neufahrzeuge schon Anfang 2015 in Kraft getreten. Seitdem gilt für Diesel-Pkw der Stickoxid-Grenzwert von 80 Milligramm pro Kilometer (Ottomotor 60 mg/km). Zum Vergleich: In der Euro-3-Norm ab dem Jahr 2000 fand sich der Grenzwert noch bei 500 mg/km. Mit jeder neuen Stufe innerhalb der Euro 6-Range wurden zudem Anforderungen bei Messverfahren, Messzyklen und den Abläufen strenger: Die neue Stufe Euro 6d-ISC-FCM gilt seit Januar für alle Neufahrzeuge und fokussiert die Real Driving Emissions (RDE). Das RDE-Verfahren misst Emissionen im realen Verkehrsbetrieb, nicht auf dem Prüfstand.
Twindosing
Um die neuen Abgasgrenzwerte einzuhalten, hat Audi eigenem Bekunden zufolge hohen Aufwand betrieben. Bei den Dieselmodellen sei die Twindosing-Technologie ein "Schlüsselfaktor" bei der NOx-Verringerung, bei den Benzinern reduzierten die Audi-Ingenieure die Kohlenstoffpartikel zur Kaltstartphase und integrierten Otto-Partikelfilter – schon seit 2018, wie es hieß. Unter Twindosing versteht man bei Audi die "Eindosierung" der Harnstofflösung (AdBlue) an zwei Stellen, an denen unterschiedliche Temperaturen herrschen, über je ein Dosiermodul. In der Abgasanlage kommt es zur Harnstoff-Thermolyse, bei der AdBlue zu Ammoniak umgewandelt wird und auf dem motornahen SCR-beschichteten Dieselpartikelfilter (SDPF) und am zweiten SCR-Katalysator mit den umgewandelten Stickoxiden reagiert. In der Folge entstehen Wasser sowie der unbedenkliche, elementare Stickstoff. Der Hersteller nimmt für sich in Anspruch mittels Twindosing mehr als 90 Prozent der Stickoxide umwandeln zu können.
193 Modelle zertifiziert
Aktuell sind 193 Modelle nach der neuen Stufe der Abgasnorm zertifiziert – und damit der weitaus größte Teil der bisherigen Palette, hieß es. Unter einem Modell versteht die Zulassungsbehörde in diesem Kontext eine Motor-Getriebe-Variante (MGV) in Verbindung mit einer bestimmten Karosserieform. Diese umfasst einen Triebstrang aus Motor und Kraftübertragung, der in einer bestimmten Baureihe zum Einsatz kommt – beispielsweise ein 2.0 TDI mit Siebengang S-Tronic und Quattro-Antrieb. Mit jeder Karosserievariante – etwa Limousine, Sportback oder Avant – entsteht eine separate MGV. In der A4- und A5-Familie gibt es den Angaben zufolge insgesamt 58 Motor-Getriebe-Varianten.
Passend zu diesem Artikel
Ein einfaches Login reicht zukünftig nicht mehr aus. Für den Zugriff auf sicherheitsrelevante Reparatur- und Wartungsinformationen brauchen Werkstätten zukünftig ein elektronisches Zertifikat. Ab dem 15. Februar können Betriebe sich anmelden.
Um die Abgassensorik auch an schwierigen Stellen lösen zu können, bietet Müller Werkzeuge nun ein Spezialwerkzeug an, welches auch das Arbeiten auf engstem Raum ermöglicht.
Was in der Serie die Emissionen senkt, stellt Werkstätten und Handel vor große Herausforderungen. Insbesondere, weil die Fahrzeughersteller nicht mit offenen Karten spielen. Im amz-Interview erklärt IKA-Geschäftsführer Dr. Roman Schoenen die Schwierigkeiten mit dem Bauteil.