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Strengere Abgasnorm 3. Februar 2021

Euro 6d-ISC-FCM: Audi stellt Modellpalette um

Audi setzt auf serielles Twindosing bei Selbstzündern. Damit bereitet die seit Januar gültige neue Stufe der Abgasnorm keine Schwierigkeiten, ist aus Ingolstadt zu vernehmen.
Twindosing trägt laut Audi dazu bei, die NOx-Emissionsgrenzwerte zu erfüllen. Dabei wird an zwei Stellen mit unterschiedlichem Temperaturniveau Adblue in den Abgasstrang gefüllt. Aufgrund niedrigerer Temperaturen erhöhen sich die NOx-Umwandlungsraten.
Twindosing trägt laut Audi dazu bei, die NOx-Emissionsgrenzwerte zu erfüllen. Dabei wird an zwei Stellen mit unterschiedlichem Temperaturniveau Adblue in den Abgasstrang gefüllt. Aufgrund niedrigerer Temperaturen erhöhen sich die NOx-Umwandlungsraten.

Mit Beginn des Kalenderjahrs 2021 hat Audi seine Fahrzeugpalette auf die neue Stufe der Abgasnorm Euro 6d umgestellt. Sämtliche Modelle, die sich im aktuell gültigen Verkaufsprogramm befinden, halten die strengen Grenzwerte der Norm Euro 6d-ISC-FCM ein, teilten die Ingolstädter mit.

Die Abgasnorm Euro 6 ist für Neufahrzeuge schon Anfang 2015 in Kraft getreten. Seitdem gilt für Diesel-Pkw der Stickoxid-Grenzwert von 80 Milligramm pro Kilometer (Ottomotor 60 mg/km). Zum Vergleich: In der Euro-3-Norm ab dem Jahr 2000 fand sich der Grenzwert noch bei 500 mg/km. Mit jeder neuen Stufe innerhalb der Euro 6-Range wurden zudem Anforderungen bei Messverfahren, Messzyklen und den Abläufen strenger: Die neue Stufe Euro 6d-ISC-FCM gilt seit Januar für alle Neufahrzeuge und fokussiert die Real Driving Emissions (RDE). Das RDE-Verfahren misst Emissionen im realen Verkehrsbetrieb, nicht auf dem Prüfstand.

Twindosing

Um die neuen Abgasgrenzwerte einzuhalten, hat Audi eigenem Bekunden zufolge hohen Aufwand betrieben. Bei den Dieselmodellen sei die Twindosing-Technologie ein "Schlüsselfaktor" bei der NOx-Verringerung, bei den Benzinern reduzierten die Audi-Ingenieure die Kohlenstoffpartikel zur Kaltstartphase und integrierten  Otto-Partikelfilter – schon seit 2018, wie es hieß. Unter Twindosing versteht man bei Audi die "Eindosierung" der Harnstofflösung (AdBlue) an zwei Stellen, an denen unterschiedliche Temperaturen herrschen, über je ein Dosiermodul. In der Abgasanlage kommt es zur Harnstoff-Thermolyse, bei der AdBlue zu Ammoniak umgewandelt wird und auf dem motornahen SCR-beschichteten Dieselpartikelfilter (SDPF) und am zweiten SCR-Katalysator mit den umgewandelten Stickoxiden reagiert. In der Folge entstehen Wasser sowie der unbedenkliche, elementare Stickstoff. Der Hersteller nimmt für sich in Anspruch mittels Twindosing mehr als 90 Prozent der Stickoxide umwandeln zu können.

193 Modelle zertifiziert

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Aktuell sind 193 Modelle nach der neuen Stufe der Abgasnorm zertifiziert – und damit der weitaus größte Teil der bisherigen Palette, hieß es. Unter einem Modell versteht die Zulassungsbehörde in diesem Kontext eine Motor-Getriebe-Variante (MGV) in Verbindung mit einer bestimmten Karosserieform. Diese umfasst einen Triebstrang aus Motor und Kraftübertragung, der in einer bestimmten Baureihe zum Einsatz kommt – beispielsweise ein 2.0 TDI mit Siebengang S-Tronic und Quattro-Antrieb. Mit jeder Karosserievariante – etwa Limousine, Sportback oder Avant – entsteht eine separate MGV. In der A4- und A5-Familie gibt es den Angaben zufolge insgesamt 58 Motor-Getriebe-Varianten.

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