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Unternehmensportrait 20. Juni 2023

Die Sportwagen-Spezialisten

Nur sechs Jahre nach der Gründung hat sich „David Finest Sports Cars“ aus Hamburg zum größten Sportwagenhändler Norddeutschlands entwickelt. Basis für den Erfolg ist die konsequente Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse.

Der Schwerpunkt der bei David Finest Sports Cars gehandelten Fahrzeuge liegt auf Porsche. 
Der Schwerpunkt der bei David Finest Sports Cars gehandelten Fahrzeuge liegt auf Porsche. 

Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, mitten in der Corona-Pandemie mit seinem Autohaus den Schritt zu wagen und an einen eigentlich viel zu großen neuen Standort umzuziehen. Benjamin David aus Hamburg hat vor drei Jahren genau das getan. Der Mittdreißiger betreibt allerdings keinen gewöhnlichen Kfz-Betrieb. Mit „David Finest Sports Cars“ hat er sich auf Fahrzeuge im Luxus-Segment spezialisiert.

Genau diese hochpreisigen Autos waren seinerzeit sehr begehrt. „Es ging im Mai/Juni 2020 los. Plötzlich wurde der Markt irre und die Leute kauften Autos wie verrückt“, erinnert sich David an den damaligen Corona-Ausnahmezustand. Genau in dieser Situation habe sich seine Hausbank bei ihm mit einem besonderen Immobilienangebot gemeldet. Das erst sieben Jahre zuvor eingeweihte Audi-Zentrum in bester Lage am Hamburger Friedrich-Ebert-Damm sollte nach der Insolvenz des Autohauses Wichert neu vermietet werden.

Automann und Porsche-Fan durch und durch: Benjamin David, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von David Finest Sports Cars. 
Automann und Porsche-Fan durch und durch: Benjamin David, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von David Finest Sports Cars. 

Davids erster Gedanke bei der Besichtigung war, dass der Standort für seine Zwecke eigentlich viel zu groß war. Hatte er doch erst wenige Jahre zuvor nach erfolgreicher Verkäufer-Tätigkeit bei einem VW-Händler und im Hamburger Porsche-Zentrum den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Das war 2017 – Benjamin David war zu diesem Zeitpunkt noch keine 30 Jahre alt. „Ich hatte keine besonderen Verpflichtungen. Also habe ich es einfach probiert“, erinnert er sich. In der Hamburger Eiffestraße – nur etwa 500 Meter vom Porsche-Zentrum entfernt – mietete er einen Showroom. Die ersten gehandelten Fahrzeuge waren zwei Porsche 911er G-Modelle, eines in Sahara-Beige und eines in der Sonderfarbe Sunny Yellow.

Der Standort am Friedrich-Ebert-Damm in bester Hamburger Autohaus-Lage. 
Der Standort am Friedrich-Ebert-Damm in bester Hamburger Autohaus-Lage. 
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Die perfekte Werbung

Nachdem der Start in die Selbständigkeit ein wenig schleppend verlief, kam „ein bisschen Glück dazu“, berichtet der Jungunternehmer. „Ich hatte mehrere Porsche in Sonderfarbe im Angebot. Das hat sich in der Branche und in den Internetforen herumgesprochen.“ Daraus sei die Empfehlung entstanden, dass man einen klassischen Porsche in Sonderfarbe am besten über ihn verkauft. „Das war die perfekte Werbung für mich“, so David. Schon bald hatte er die buntesten Autos im Angebot – zum Beispiel sämtliche Grüntöne, Viola Pearl, Alex Grey und natürlich Slate Grey, die bevorzugte Farbe der Hollywood-Legende Steve McQueen, die bei Porsche-Fans größtes Verzücken auslöst.

Mit dem Jahresbeginn 2020 kamen die Corona-Pandemie, die allgemeine Verunsicherung und schließlich der oben erwähnte Anruf der Hausbank. David fackelte nicht lange und griff zu. Zum 1. Oktober 2020 startete der Betrieb am neuen Standort. Die Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen. Das starke Interesse der Menschen, ihr Geld in Sachwerte zu investieren, hielt an. Das neue Gebäude bot genügend Raum für das Wachstum des Autohändlers. Heute stehen bei dem Sportwagen- und Oldtimerhändler immer etwa 50 bis 60 Fahrzeuge zum Verkauf. Die Marke Porsche dominiert, das Angebot reicht vom 356er bis hin zu jungen Modellen der 992er-Baureihe. Weitere Schwerpunkte bilden hochwertige Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Range Rover. Hinzu kommen Marken wie Ferrari, Lamborghini, Aston Martin oder Bentley.

Internationale Kundschaft

Die Autos werden praktisch weltweit verkauft. Etwa drei Viertel der Fahrzeuge werden im Kundenauftrag gehandelt. Im Schnitt bezahlt die sehr internationale Kundschaft rund 130.000 Euro für ihr neues Schätzchen – Tendenz steigend. „Wir wollen noch mehr in Richtung Qualität gehen und uns stärker im High-End-Bereich positionieren“, erklärt David. Ziel sei es nicht, den Gesamtumsatz zu maximieren, sondern den Ertrag.

Eine wichtige Rolle im Gesamtkonzept spielt die eigene Werkstatt, die im früheren Lager neu aufgebaut wurde. Da Teile der Ausstattung aus der Insolvenzmasse von Auto Wichert übernommen werden konnte, hielten sich die Kosten in erträglichen Grenzen. Für die Aftersales-Leitung konnte David mit dem langjährigen Werkstattleiter des benachbarten Porsche-Zentrums einen absoluten Spezialisten gewinnen. Ihm folgten zwei weitere Kfz-Meister mit umfangreicher Porsche-Expertise.

Blick in die Ausstellungshalle. Zum Verkauf stehen immer 50 bis 60 Fahrzeuge.
Blick in die Ausstellungshalle. Zum Verkauf stehen immer 50 bis 60 Fahrzeuge.

Offizielle Porsche-Garantie

Dass die Werkstatt recht schnell am Markt Fuß fassen konnte, war kein Zufall. Benjamin David: „Die Welt hat nicht auf uns gewartet. Die Fahrzeuge waren schon vorher in guten Händen. Wir haben viele ,Klinken geputzt‘, um die Kundschaft von unserem Service zu überzeugen.“ Ein wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang die Kooperation mit dem Porsche-Zentrum Lübeck. Dadurch kann der freie Händler aus Hamburg gewährleisten, dass seine Kundenfahrzeuge den wichtigen „Porsche-Approved-Stempel“ bekommen. Diese Garantie sichert die Sportwagen aus Zuffenhausen bis zu 15 Jahre lang ab.

Ein weiterer Faktor ist Einlagerung von Kundenfahrzeugen, die zu einem Preis von 295 Euro im Monat angeboten wird. Der besondere Vorteil für den Betrieb ist es, dass die untergestellten Autos im Winterhalbjahr für eine zuverlässige Auslastung der Werkstatt sorgen. „Ob Hauptuntersuchung, Ölwechsel, neue Reifen, Bremsen­reparatur oder der Einbau eines neuen Fahrwerks. Es gibt immer etwas zu tun. Zudem bleiben wir im Gespräch mit dem Kunden“, erläutert der Automann.

Dieses Denken ist die Arbeitsgrundlage des Hamburger Autohändlers. Benjamin David hat es verinnerlicht, dass er zusammen mit seinem Team, das mittlerweile aus rund 30 Personen besteht, der Kundschaft einen exzellenten Service bieten muss. „Einen Oldtimer oder einen Sportwagen zu kaufen ist eine hochemotionale Sache. Wir verstehen uns als Dienstleister und versuchen, den Kunden rundherum zufrieden zu stellen.“ Ganz sicher eine gute Basis für den Erfolg!

Die Werkstatt spielt im Gesamtkonzept eine wichtige Rolle. 
Die Werkstatt spielt im Gesamtkonzept eine wichtige Rolle. 

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