Deutsche Werkstätten skeptisch, italienische zuversichtlich
Berner hat erneut Betriebe in vier Ländern befragt und ein Branchenbarometer erstellt. Hierzulande erwartet jeder vierte Kfz-Profi ein schlechtes Jahr.
Zwar haben Deutschlands Autowerkstätten gut zu tun, dennoch herrscht im Pkw-Segment eine skeptische Einstellung zum Geschäftsklima vor. Das zeigt das aktuelle Branchenbarometer der Berner Group. Laut Mitteilung erwarten lediglich 15 Prozent der Kfz-Profis im laufenden Jahr ein Umsatzplus – im Vorjahr lag die Quote noch bei 25 Prozent. Jeder vierte Betrieb befürchtet, dass die Auftragslage rückläufig sein wird (Vorjahr 19 Prozent).
Von wegen „Dolce far niente“
Das aktuelle Branchenbarometer basiert auf der Befragung von 1.162 „Entscheidern“ in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien, wie der B2B-Händler schreibt. In anderen Märkten sei die Stimmung deutlich optimistischer: Stimmungs-Europameister ist Italien. Mehr Arbeit anstelle des „süßen Nichtstuns“ heißt es also südlich der Alpen. Dort rechnen über 50 Prozent der Befragten für 2023 mit einer „besseren“ oder sogar „viel besseren“ Auslastung. Lediglich elf Prozent befürchten einen Rückgang. Etwas weniger euphorisch, in Summe aber ebenfalls überwiegend positiv, blickt man im Westen auf das laufende Kalenderjahr: Jede fünfte französische Werkstatt glaubt an ein Umsatzplus, heißt es. Rund zwei Drittel rechnen zumindest mit einer stabilen Auftragslage und zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von weniger Kunden aus.
„In Italien liegt die Laufleistung der Autos ohnehin auf einem konstant hohen Level. Und während es in Deutschland nach dem Ende des Tankrabatts zu einem spürbaren Einbruch der Laufleistung kam, hat diese in Frankreich nach dem Streik im Sommer zuletzt ebenfalls sehr schnell wieder kräftig angezogen. Mit steigender Laufleistung nimmt auch der Servicebedarf in den Werkstätten zu“, erklärt Florian Sommer, zuständiger Leiter des Mobility-Segments bei der Berner Group, einen der Gründe für die Stimmungsunterschiede. (red)
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