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Reifentest 21. Oktober 2020

Deutliche Unterschiede beim Bremsweg

Die GTÜ hat zusammen mit dem Autoclub ACE und dem Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs neun Winterreifen der häufig nachgefragten Größe 225/50 R17 getestet. Fast alle konnten überzeugen.

Die im Test verwendete Reifengröße 225/50 R17 ist passend für viele Mittelklassemodelle und einige Familien-Vans, beispielsweise Audi A4 (ab 2008), BMW 3er (ab 2012), Ford Galaxy (ab 2015), Mercedes-Benz C-Klasse (ab 2014), Kia Carens (bis 2013), Opel Astra (bis 2015), Seat Alhambra (seit 2010), Volkswagen Sharan (ab 2010) und weitere. Preislich liegen die getesteten Winterreifen im Satz zwischen rund 470 und 630 Euro.

Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde mit 200 von 260 Punkten der Bridgestone Blizzak LM005, gefolgt vom BF Goodrich g-Force Winter 2 mit 194 und dem Goodyear Ultragrip Performance+ mit 193 Punkten. Nicht ganz mithalten kann der Falken Eurowinter HS01, der jedoch mit 168 Punkten immer noch die Note „bedingt empfehlenswert“ verbuchen kann. Alle der sieben anderen getesteten Reifen konnten die Testnote „empfehlenswert“ erreichen.

Auf nasser Straße zeigen sich die Schwächen

Der Bridgestone bietet das beste und insgesamt ausgewogenste Gesamtpaket. Seine besonderen Stärken sind kurze Bremswege und gute Traktion. Michelin, Vredestein und der Nokian können in beiden Aspekten mit der Spitzengruppe nicht ganz mithalten, obwohl keiner dieser Pneus gravierende Schwächen aufweist. Der Falken Eurowinter HS01 hat einen deutlichen längeren Bremsweg: Er steht beim Bremstest auf Schnee aus 50 km/h erst nach 26,2 Metern, der Bridgestone bereits nach 23,8 Metern. Noch deutlicher wird der Unterschied bei höherer Geschwindigkeit und auf regennasser Fahrbahn. Der Winterpneu von Bridgestone kommt hier bei Tempo 100 nach rund 50 Metern zum Stopp. Selbst der zweitbeste Reifen hat dann noch 18,6 km/h auf dem Tacho, der Fulda Kristall Control HP2 mit 37,5 km/h sogar noch mehr als ein Drittel seiner Ausgangsgeschwindigkeit.

Rechtlich gilt eine Straße als nass, wenn sich ein Wasserfilm gebildet hat und das vorherfahrende Fahrzeug eine Sprühfahne hinter sich herzieht. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit wird geraten, dann das Tempo zu reduzieren und den Abstand zum Vorausfahrenden zu vergrößern.

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Das Fazit der Tester: Alle Reifen konnten ein ordentliches Ergebnis erzielen. In Summe gewinnt der Bridgestone Blizzak LM005, weil er das beste Gesamtpaket bietet. Er überzeugt auf allen Untergründen mit kurzen Bremswegen und lässt sich auch in kritischen Situationen gut beherrschen. Doch auch die sieben weiteren Winterreifen, die das Prädikat „empfehlenswert“ erringen konnten, sind gute Kaufalternativen. Keiner leistet sich gravierende Schwächen. Lediglich der Falken Eurowinter HS01 kann im Test die Lücke zur Konkurrenz nicht ganz schließen.

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