Das kleine Einmaleins des Getriebeölwechsels
Ersatzteilanbieter bieten praktisches Wissen zum Download: Meyle veröffentlichte jüngst technische Tipps zum Öltausch für Pkw-Automatikgetriebe.
Auch Automatikgetriebe benötigen einen Ölwechsel. Darauf weist der Ersatzteilfabrikant Meyle hin und bietet neben Tipps eigenen Angaben zufolge 60 Wechsel-Kits. Getriebeöl unterliege einem natürlichen Alterungsprozess: „Das Öl verschleißt“, heißt es aus Hamburg. Zudem gingen Additivzusätze verloren. Für Kunden und Partner gibt es ein Werkstattposter mit den wesentlichen Informationen zum Download. Auch technische Hinweise beispielsweise für den Getriebeölwechsel bei Mercedes-Benz oder Audi finden sich auf der Meyle-Webseite.
Die wesentlichen Arbeitsschritte umfassen laut Anbieter:
Die wesentlichen Arbeitsschritte umfassen laut Anbieter:
- Vor dem Getriebeölwechsel müssen Servicebetriebe die Herstellerangaben zu Ablauf und Getriebeöl-Spezifikation lesen und beachten.
- Zudem sollte der Techniker, bevor er sich ans eigentliche Werk macht, die Fehlerspeicher über die Diagnose-Schnittstelle auslesen und gespeicherte Fehler vorzugsweise ausdrucken, empfiehlt Meyle. So sei sichergestellt, dass eventuelle Vorschäden erkannt und unnötige Servicearbeiten vermieden werden.
- Im Anschluss an die Vorarbeiten, das Fahrzeug möglichst waagerecht mit der Hebebühne anheben, um eine genaue Ölstand-Messung zu ermöglichen.
- Außenliegende Mechatronik-Steckverbindungen auf Dichtigkeit prüfen. Bei Bedarf: Steckergehäuse mit Dichtung ersetzen, mit vorgeschriebenem Drehmoment festschrauben oder korrekten Sitz der Stecker-Arretierung prüfen.
- Ölwannenschrauben sollten immer erneuert werden, weil nicht selten einmal verwendbare Dehnschrauben verbaut sind.
- Drehmomentwandler entleeren: Wenn möglich, immer das Restöl aus dem Drehmomentwandler ablassen. Dazu Drehmomentwandler in richtige Position drehen. Bei einigen Getrieben die Zusatzölpumpe entfernen, um an die Ablassschraube des Drehmomentwandlers zu gelangen.
- Drehmomentwandler befüllen: Motor mit erhöhter Leerlaufdrehzahl etwa 1.500 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute im Leerlauf für rund 20 Sekunden laufen lassen um Drehmomentwandler zu befüllen. Dies gilt laut Meyle auch für Getriebe ohne Ablassschraube am Drehmomentwandler.
- Die richtige Getriebeöltemperatur beachten: Der korrekte Ölstand ist nur bei Erreichen der vorgeschriebenen Getriebeöltemperatur möglich. Auch hier muss die Herstellervorgabe zwingend eingehalten werden.
- Adaptionswerte zurücksetzen: Bei einigen Fahrzeugen ist eine Getriebeadaption nach einem Ölwechsel vom Hersteller vorgeschrieben. Diese erfolgt auf einem entsprechenden Prüfstand oder während des Fahrbetriebes, menügeführt über das Diagnosegerät.
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