Daimler Truck setzt auf Doppelstrategie
Noch ist nicht final geklärt, welche Antriebstechnik sich im schweren Fernverkehr durchsetzen wird. Daimler Truck hält sich beide Optionen offen und entwickelt beide Techniken zur Serienreife weiter.
Daimler Truck verfolgt eine Doppelstrategie bei der Elektrifizierung seines Lkw-Portfolios: einerseits mit Batterie, andererseits mit wasserstoffbasierten Antrieben. Hintergrund sind die vielen unterschiedlichen Anwendungsfälle und Aufgaben von Lkw. Für flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im Segment des schweren Fernverkehrs können wasserstoffbasierte Antriebe die bessere Lösung sein. Auch für elektrifizierte Lkw gilt dabei: Transportunternehmen treffen bei der Wahl ihrer Fahrzeuge rationale Kaufentscheidungen auf Basis der Gesamtbetriebskosten. Zudem wollen sie bei Alltagstauglichkeit, Tonnage und Reichweite keine Kompromisse eingehen.
Im Bereich der Infrastruktur für Wasserstoff-Tankstellen entlang wichtiger Transportachsen in Europa plant Daimler Truck mit den Unternehmen Shell, BP und TotalEnergies zusammenzuarbeiten. Zudem wollen Daimler Truck, Iveco, Linde, OMV, Shell, TotalEnergies und die Volvo Group im Rahmen ihrer Interessensgemeinschaft H2Accelerate (H2A) gemeinsam, Wasserstoff-Lkw europaweit zum Durchbruch verhelfen.
Doppelstrategie bereits in Umsetzung
Bereits seit 2018 bzw. 2021 rollen die batterie-elektrischen Fahrzeuge Mercedes-Benz eCitaro und Mercedes-Benz eActros in Serienproduktion vom Band. Der Mercedes-Benz eEconic, der Fuso eCanter und der Freightliner eCascadia folgen noch in diesem Jahr. Weitere Fahrzeuge sind in der Pipeline. Auf der Wasserstoffseite ist der Brennstoffzellen-Prototyp Mercedes-Benz GenH2 Truck seit dem letztem Jahr intensiv im Testbetrieb – sowohl auf der hauseigenen Teststrecke als auch auf öffentlichen Straßen. Entwicklungsziel ist eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometer und mehr für das Serienfahrzeug, dessen Produktionsstart für das Jahr 2027 geplant ist.
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