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Ergebnis 2023 9. April 2024

Borg Automotive: Remanufacturing bleibt die wichtigste Säule

Der dänische Wiederaufbeiter Borg Automotive hat seine Finanzzahlen und den ESG-Bericht für 2023 vorgelegt. Die Gruppe konnte den Umsatz steigern, hat aber noch damit zu tun, den Ausstieg aus dem russischen Markt auszugleichen.

Das Geschäft von Borg Automotive mit wiederaufbereiteten Teilen läuft sehr gut. 
Das Geschäft von Borg Automotive mit wiederaufbereiteten Teilen läuft sehr gut. 

Die Borg Automotive Group erzielte 2023 ein Umsatzwachstum von drei Prozent. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 153 Millionen DKK (20,51 Millionen Euro) und fiel damit geringer aus als im Vorjahr. Die Zahlen gab das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt. Die wichtigste Säule des Geschäfts bleibt demnach das Remanufacturing. Der nach eigenen Angaben größte europäische Wiederaufbereiter brachte im vergangenen Jahr mit der internationalen Marke Lucas und den Eigenmarken Elstock, DRI und TMI rund 470 neue Referenzen auf den Markt und verzeichnete in der zweiten Jahreshälfte ein starkes Nachfragewachstum nach seinen wiederaufbereiteten Produkten. Allein im 4. Quartal 2023 seien 29 Prozent mehr solche Ersatzteile als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft worden.

SBS Automotive mit seinen Marken NK Autoparts und Eurobrake hatte dagegen weiterhin mit dem Rückzug aus dem Russlandgeschäft zu kämpfen. Unter dem Dach der Gruppe ergänzt das Unternehmen das Sortiment von Borg Automotive um zahlreiche Produkte, darunter insbesondere nicht für die Wiederaufbereitung geeignete Ersatzteile für Bremsen und das Fahrwerk.

Dank verstärkter vertrieblicher Anstrengungen in anderen europäischen Märkten befinde sich das Unternehmen jedoch auf einem guten Weg, den Ausstieg aus dem russischen Markt vollständig zu kompensieren. Infolgedessen erwartet die Borg Automotive Group für das Jahr 2024 einen Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Dänische Kronen (0,25 bis 0,28 Mrd. Euro) und einen Gewinn vor Steuern zwischen 170 und 200 Millionen Dänische Kronen (22,79 und 26,81 Millionen Euro).

Umwelt, Soziales, Governance: ehrgeizige Ziele

Parallel zum Jahresbericht der Muttergesellschaft Schouw & Co. hat Borg Automotive den fünften ESG-Bericht veröffentlicht. Er führt alle Maßnahmen auf, die das Unternehmen im vergangenen Jahr in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ergriffen hat. Im Bereich Umwelt sind die Ziele klar definiert: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen aus der eigenen Produktion um 30 Prozent sinken. Für das vergangene Jahr ergibt sich das folgende Bild: Die relativen Emissionen pro wiederaufbereitetem Produkt sind im Vergleich zum Referenzjahr 2020 um zehn Prozent zurückgegangen. Die Gesamtemissionen stiegen infolge deutlich höherer Produktionsmengen hingegen um 19 Prozent.

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Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2023 lag in der Durchführung vergleichender Ökobilanzen. Diese dokumentieren erstmals die Auswirkungen der wiederaufgearbeiteten Produkte des Unternehmens auf das Klima und die natürlichen Ressourcen und stellen sie denen neu hergestellter Produkte gegenüber. Darüber hinaus hat Borg Automotive im vergangenen Jahr an seinem Produktionsstandort in Lublin eine leistungsstarke Solarstromanlage installiert. Damit sind nun beide Niederlassungen in Polen mit Photovoltaik ausgestattet, was die Klimabilanz weiter verbessern dürfte. Nicht zuletzt wurde in Dänemark ein deutlich energieeffizienterer neuer Hauptsitz gebaut.

„Wir sind sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf unsere ESG-Ziele auf einem guten Weg und haben im Jahr 2023 viel erreicht", erklärt Kim Kruse Andersen, CEO der Borg Automotive Group. „Wir werden 2024 nicht von unserem strategischen Kurs abweichen und weiter daran arbeiten, ein noch verantwortungsvollerer und besserer Produzent und Arbeitgeber zu werden.

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