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ASA-Bundesverband 5. März 2024

Absatzrückgänge bei den Werkstattausrüstern

Für die Werkstattausrüster war das Geschäftsjahr 2023 nicht einfach. In fast allen Produktgruppen waren die Absatzzahlen rückläufig. Der Trend zu höherwertigerem Equipment und vor allem der Verkauf von Partikelmessgeräten retteten aber die Bilanz.

Die Referenten der ASA-Presseveranstaltung im Gruppenbild (v.li.): Wolf-Erik Schmitt (Leiter Fachbereich Hebetechnik), Harald Hahn (Diagnose/Abgasmessgeräte), Harald Pfau (Software), Karsten Meinshausen (ASA-Vizepräsident), Frank Beaujean (ASA-Präsident), Jan Wagner (Reifen/Achsmessgeräte),  An
Die Referenten der ASA-Presseveranstaltung im Gruppenbild (v.li.): Wolf-Erik Schmitt (Leiter Fachbereich Hebetechnik), Harald Hahn (Diagnose/Abgasmessgeräte), Harald Pfau (Software), Karsten Meinshausen (ASA-Vizepräsident), Frank Beaujean (ASA-Präsident), Jan Wagner (Reifen/Achsmessgeräte),  Andreas Weber (Abgasabsaugung) und Christian Thalheimer (Prüfstände).

Der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service-Ausrüstungen e.V. (ASA-Bundesverband) blickt mit gemischten Gefühlen auf das Geschäftsjahr 2023 zurück. „Die Absatzzahlen sind auf einem historisch niedrigen Niveau – das hatten wir schon lange nicht mehr“, erklärte ASA-Präsident Frank Beaujean auf einer Presseveranstaltung im fränkischen Marktbreit. Als Hauptgründe für die schwierige Marktsituation nannte er den Fachkräftemangel und damit zusammenhängend die geringere Investitionsbereitschaft der Werkstätten, den steigenden Kostendruck bei den Werkstätten sowie strengere gesetzliche Vorgaben für die Unternehmen.

Da es auf der anderen Seite im vergangenen Jahr aber durchaus positive Entwicklungen gegeben habe, sei die Stimmungslage bei den Werkstattausrüstern nach den Worten Beaujeans aber immer noch positiv. Laut einer aktuellen Umfrage seien 65 Prozent der ASA-Mitglieder „zufrieden“ oder sogar „sehr zufrieden“ mit der aktuellen Geschäftslage. „Das ist auch im längeren Vergleichszeitraum ein guter Wert“, unterstrich er. 21 Prozent der befragten Unternehmen sind laut Umfrage „eher unzufrieden“, 14 Prozent äußerten sich neutral.

Besonders positiv dürften sich bei der Befragung des Verbands die Hersteller von Messgeräten für die Partikelzählung (PN-Messung) geäußert haben. „Das sind die Gewinner des vergangenen Jahres“, betonte ASA-Präsident Beaujean. Da die Messung der Partikelanzahl im Rahmen der Abgasuntersuchung (AU) für Fahrzeuge der Emissionsklasse Euro 6/VI im Sommer vergangenen Jahres eingeführt wurde, bestand hier ein erheblicher Investitionsbedarf bei Werkstätten und Prüforganisationen. Über 20.000 Partikelzähler seien im Laufe des vergangenen Jahres verkauft worden. In diesem Zusammenhang sei auch die Zahl der verkauften Abgastester und Diagnosegeräte gestiegen.

Bei allen Produktgruppen zeigte sich – zumindest bezogen auf die Verkaufszahlen – ein schwieriges oder sogar düsteres Bild. So lag die Zahl der abgesetzten Hebebühnen etwa 6.000 Einheiten unter dem Wert von 2022, als noch rund 22.000 Bühnen verkauft werden konnten. „Das ist schon ein Pfund“, brachte es Beaujean auf den Punkt – zumal die Verkaufszahlen von Hebebühnen als ein guter Indikator für die Gesamtsituation angesehen werden könnten. „Aber wo die Arbeitskräfte fehlen, muss die Werkstatt keine Bühne nachkaufen.“

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„Tal der Tränen“ bei der Prüftechnik

Ähnlich schwierig sei die Situation bei der Prüftechnik. Beaujean: „Bei den Bremsenprüfständen und den Prüfgeräten zur Scheinwerfereinstellung (SEP) gehen wir durch ein Tal der Tränen. Wir sind jetzt auf dem Niveau von vor 2011 – also vor der Richtlinienänderung.“ Rückgänge seien darüber hinaus in den Bereichen Reifenservice sowie Achsvermessung/ADAS zu verzeichnen gewesen. Einzig der Verkauf von Klimaservicegeräten lag leicht im Plus.

So weit so schwierig. Dass die in der Werkstattausrüstung tätigen Unternehmen aber dennoch nicht gänzlich unzufrieden mit dem Geschäftsjahr 2023 und der aktuellen Situation sind, lag an dem Trend zu höherwertigeren Geräten. „Die Kunden sind in allen Produktgruppen eher in die höherwertigeren Produkte gegangen. Der Trend ging weg vom Volumenprodukt hin zu einer besseren Ausstattung“, erläuterte Beaujean. Das Geschäft sei insgesamt stark von der Lieferfähigkeit geprägt gewesen – was sich durchaus positiv auf die Margen der Hersteller ausgewirkt habe. Dementsprechend sei der in anderen Bereichen der Wirtschaft sichtbare Anstieg der Insolvenzen bei den Werkstattausrüstern nicht erkennbar.

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