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50 Jahre Fahrzeugsicherheitsforschung

Anfang der 1970er Jahre erreichte die Verkehrsunfallstatistik einen traurigen Höhepunke. Drei Jahre später präsentierte Mercedes wegweisende Sicherheitstechniken, die aus modernen Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken sind.

 Mercedes-Benz Experimentier-Sicherheits-Fahrzeug ESF 22 aus dem Jahr 1973. Besonders markant ist die geschäumte Front.
 Mercedes-Benz Experimentier-Sicherheits-Fahrzeug ESF 22 aus dem Jahr 1973. Besonders markant ist die geschäumte Front.

Der Technologieträger, im Mercedes-Deutsch „Experimentier-Sicherheits-Fahrzeug“, kurz,  ESF 22 genannt, ist hinter der Fahrzeugfront die bekannte – und mittlerweile legendäre – S-Klasse Baureihe 116. Ausgestattet wird das „Sicherheitsfahrzeug“ mit allen erdenklichen Features, die die Ingenieure damals umsetzen konnten. Darunter:

  • Rückhaltesysteme (verpflichtend wurde der Sicherheitsgurt erst Jahre später)
  • Antiblockiersystem (ABS)
  • Geschäumte und entschärfte Aufprallbereich im Innenraum
  • Karossieremaßnahmen zum Schutz von Fußgängern wie umschäumte Stoßfänger und rückversetzte Lampen

Besonders markant am ESF 22:  Um den Fußgängerschutz zu erhöhen, geben die Entwickler den markentypischen Kühlergrill mit Chromzier auf, und verwenden stattdessen die Front der SL-Sportwagen mit großem Zentralstern und hüllen ihn in das Prallschutzmaterial. Auch die Schweinwerfer sind davon umgeben und zudem leicht zurückgesetzt eingelassen. Die Stoßfänger sind zusätzlich energieabsorbierend ausgelegt. Das Material soll den Fußgängerschutz verbessern – so das Konzept der damaligen Entwickler.

Viele der damaligen Aspekte fließen auch heute in die Fahrzeugentwicklung, besonders beim Insassen- und Fußgängerschutz ein. Zwar hat sich die geschäumte Fahrzeugfront nicht durchgesetzt, dafür sind scharfe Blechkanten an der Front mittlerweile nicht mehr zulässig. Airbags, Sidebags und Kneebags sind heutzutage in der oberen Mittelklasse Standard, für Passantenschutz sorgen Systeme wie Notbremsassistenten und Scheinwerfer aus Kunststoff.

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