Direkt zum Inhalt
E-Mobilität 29. August 2023

Schaeffler: Jedes Watt zählt

Die Reichweite des Elektroautos hängt von vielen Faktoren ab. Zulieferer Schäffler arbeitet an neuen Lösungen, die vom reibungsoptimierten Radlager bis zur Wärmepumpe die gesamte Fahrzeugarchitektur betreffen.

Der Antriebsspezialist optimiert jedes noch so kleine Details für mehr Reichweite im E-Fahrzeug. 
Der Antriebsspezialist optimiert jedes noch so kleine Details für mehr Reichweite im E-Fahrzeug. 

Besonders im Bereich der Lager sieht der Antriebsspezialist viel Potenzial. So sollen sich mit hocheffizienten Getriebelagern Reibungsverluste in Höhe von 50 Watt gegenüber einem Satz konventioneller Getriebelager sparen – genug Energie, um im Winter die Außenspiegel oder das Lenkrad zu beheizen. Noch mehr Sparpotenzial sollen die neuesten TriFinity-Radlager bieten.

Laut Unternehmensaussage ist es gelungen, mit der speziellen, dreireihigen Konstruktion die Reibung um 67 Prozent gegenüber einem zweireihigen Radlager zu reduzieren. Wird ein Fahrzeug mit diesen Lagern ausgestattet, sollen mehr als 200 Watt Reibungsenergie eingespart werden – bei jeder Fahrt, auf jedem Kilometer. Bei einem Elektro-SUV soll sich die Reichweite laut Schaeffler so um 20 Kilometer erhöhen lassen. Hinzu kommt, dass das dreireihige TriFinity-Radlager im Vergleich zu einem Standardlager mit zwei Kugelreihen rund 10 Prozent leichter ist und zudem länger hält, bei gleichen Lagerabmessungen. Durch seine über 20 Prozent höhere Steifigkeit kann mit dem Lager zudem mehr Achslast übertragen werden, was speziell bei schwereren E-Fahrzeugen Vorteile bietet.  

Effiziente Wärmepumpe

Die Beheizung von Stromern stellt die Traktionsbatterie im Winter vor große Herausforderungen. Mit Wärmepumpen lässt sich mehr Wärme gewinnen, als dies bei direkten elektrischen Heizungen der Fall ist. Schaeffler bietet eine eigens für E-Fahrzeuge entwickelte und mit R744 (CO2) betriebe Wärmepumpe an, die auch aus der Abwärme von Motor, Leistungselektronik und Batterie Wärme für den Fahrzeuginnenraum gewinnen kann. . Verglichen mit einem Kompaktklassefahrzeug mit 75-kWh-Batterie und dezentralem Thermomanagement verbraucht ein Fahrzeug mit 4in1-E-Achse und Wärmepumpensystem rund vier Kilowattstunden Energie auf 100 Kilometer weniger (gemessen im WLTC, Außentemperatur -7°C). Übersetzt in Reichweite bedeutet das, 17 Prozent weiter fahren bzw. 48 Kilometer.

Ad

4-in-1-E-Achse als hochintegrierte Einheit

Wollen Fahrzeughersteller die maximalen Vorteile nutzen, bietet der Zulieferer eine eigene E-Achse an, die Motor, Getriebe, Leistungselektronik und thermisches System als kompakte und hocheffiziente Einheit bündelt. Auch hier kommt die Wärmepumpe zum Einsatz, durch Entfallen von zusätzlichen Schläuchen und Kabeln eines dezentralen Thermomanagements, geht weniger Energie verloren, was der Reichweite des Fahrzeugs zugutekommt. Allein durch das optimale Zusammenspiel der vier Teilsysteme spart ein E-Auto der Kompaktklasse mit einer Batteriekapazität von 75 Kilowattstunden rund eine Kilowattstunde Energie pro 100 Kilometer ein. Das bedeutet rund sieben Prozent mehr Reichweite, also gut 36 Kilometer, so das Unternehmen.

TIPP: Sie interessieren sich für Neuigkeiten, Trends und Entwicklungen der Kfz-Zuliefererindustrie? Der amz.de-Newsletter informiert Sie zweimal wöchentlich. Jetzt gleich anmelden!

 

Passend zu diesem Artikel