Rückruf für deutschen Elektro-Kleinstwagen E.Go
Die 750 Stadtwagen haben mehrere Probleme, die aber nichts mit der Antriebstechnik zu tun haben. Die Fahrzeuge stammen aus der Zeit vor der insolvenzbedingten Produktionspause.
Gleich drei Probleme sorgen für einen Rückruf des deutschen Elektro-Kleinstwagens E.Go. Die betroffenen Baugruppen lauten Bremsanlage, Airbags und Karosserie. Es geht also nicht um Mängel in der Antriebstechnik. Die Kunden seien hierüber Anfang November informiert worden, sagte eine Sprecherin des Herstellers Next.e.GO Mobile SE.
Bei feuchten bzw. frostigen Bedingungen könnten die Feststellbremse und ihr Hebel nicht die vorgesehene Position erreichen. Klemmen die Seilzüge, ist das Fahrzeug nicht vollumfänglich gegen ein Wegrollen gesichert. Darüber hinaus kann der Verriegelungsmechanismus der Fronthaube versagen, wodurch sich das Teil während des Fahrens ablösen könnte. Dritter Mangel ist ein möglicher Ausfall des Beifahrerairbags bei sehr niedrigen oder hohen Temperaturen (unter minus 20 und über 80 Grad Celsius im Innenraum).
"Es gab keine Verkehrsunfälle, bei denen Dritte geschädigt worden sind oder gar Unfälle mit Personenschäden", betonte die Sprecherin am Firmensitz in Aachen. Dort ist die Wiege des Stadtwagens, der einst aus einer Entwicklung und Ausgründung der dortigen RWTH hervorging und nach einer Insolvenz und einigen personellen Wechseln seit diesem Jahr wieder auf dem Markt ist.
Die jetzt zurückgerufenen Fahrzeuge stammen aus der Zeit vor der Produktionspause. Die Sprecherin bezifferte deren Zahl auf 750 Stück, gebaut zwischen 1.6.2019 und 30.6.2020. Alle drei Probleme würden beim Servicepartner auf einmal behoben, sagte sie. Hierfür stünden die E-Minis ca. acht Stunden in der Werkstatt. Trotzdem gibt es drei unterschiedliche Aktionscodes durch den Hersteller. Sie lauten "SA 20/016" (Airbag), "SA 20/028" (Handbremse) und "SA 20/029" (Fronthaube).
Niko Ganzer
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