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BRV-Statistik 2020 15. März 2021

Reifengeschäft im Minus

Das Reifenersatzgeschäft sackte 2020 um elf Prozent ab. Eine Zunahme vermeldet der Reifenfachverband dagegen bei Ganzjahresreifen: Jeder vierte verkaufte Reifen im Consumer-Segment war ein Allrounder.

Rund 47,4 Millionen Reifen wurden im vergangenen Jahr im Reifenersatzgeschäft in Deutschland verkauft. Der Absatz sackte im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent ab. Das geht aus einer Analyse des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) hervor.  Ein Blick auf die Segmente zeigt: Bis auf den Agrar-Bereich, der gegenüber 2019 ein Plus von 3,2 Prozent verzeichnete, sind teils deutliche Bremsspuren nicht zu übersehen. Laut BRV-Statistik nahm der Consumer-Bereich, bestehend aus Pkw und leichte Nutzfahrzeugen, von 48,54 Millionen Reifen (2019) um knapp zwölf Prozent auf 42,78 Millionen ab. Der Markt für Lkw-Pneu gab um 2,8 Prozent auf 2,65 Millionen nach (2019: 2,72 Millionen). Auch bei den Motorradreifen (1,69 Millionen Reifen; minus drei Prozent) und den Baufahrzeugen (38.000; minus 9,5 Prozent) zeigte die Kurve nach unten.

Interessant: Während Winter- und Sommerreifen im Consumer-Segment durchweg Verluste zu verzeichnen hatten, gewannen die Ganzjahresreifen (All Season) an Boden. Pkw- und Geländewagenhalter bestellten 2020 fast 9,7 Millionen Allwetterreifen, 7,3 Prozent mehr im Jahr zuvor. Bei den leichten Nutzfahrzeugen konstatierte der Bonner Verband eine Zunahme von 2,1 Prozent auf fast 1,2 Millionen Ganzjahresreifen. Im gleichen Segment setzte der Handel 1,46 Millionen Winterreifen und 750.000 Sommerreifen ab (leichte Nfz). "Entgegen unserer Hoffnung erwiesen sich Ganzjahresreifen damit im vergangenen Jahr als einzig wachsendes Produktsegment", fasste Michael Schwämmlein, BRV-Geschäftsführer Technik, zusammen. Besonders bei gewerblich genutzten Leicht-Lkw wie z. B. Handwerkerfahrzeugen und Lieferfahrzeugen sei die Nachfrage hoch.

Für das laufende Jahr rechnet der Reifenfachverband mit einer Aufwärtstendenz bei den Absatzzahlen: So sollen die Reifenabsätze für Pkw und Geländewagen um 6,4 Prozent zulegen. Im Transporterbereich rechnet man mit einer Zunahme von fast elf Prozent, bei schwereren Nutzfahrzeugen mit einem Plus von 2,5 Prozent. Diese Prognose sei von vorsichtiger Zuversicht geprägt – aufgrund der unwägbaren Entwicklung der Pandemie und ihrer Auswirkungen, insbesondere auf die Fahrleistung im Individualverkehr. So muss der Verband die Zahlen gegebenenfalls im Lauf des Jahres wieder kassieren.

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