Direkt zum Inhalt

PureTech-Turbo-Benziner viertes Mal zum Motor des Jahres gewählt

Seit 2014 ist er in Serienfertigung, bereits 850.000 Aggregate haben die Werke verlassen. Der 1.2 Liter Dreizylindermotor ist ein Erfolg für die PSA Gruppe und wird derzeit in über 100 Modellen des Konzerns verbaut.

Die PureTech-Motoren ersetzen schrittweise die älteren 1.6 Liter Vierzylindertriebwerke der „Prince“ Baureihe, die gemeinsam mit BMW entwickelt und von beiden Partnern verbaut wurden. Gegenüber dem gemeinsamen Konstrukt weißen die PureTech-Motoren einige technisch interessante Änderungen auf.

Im Gegensatz zu seinem Vierzylindrigen Vorgänger soll der reibungsoptimierte Dreizylindermotor 4% an Treibstoff einsparen - was nicht nur dem fehlenden Zylinder, sondern auch der überarbeiteten Konstruktion zuzuschreiben ist. So dreht der Turbolader der neusten Generation mit nunmehr 240.000 Umdrehungen in der Minute, ein neues Gehäuse macht den Lader noch kompakter – wichtig für den Einsatz in Kleinwagen.
Auch die Benzindirekteinspritzung wurde überarbeitet: Statt mit 120 Bar, wird der Treibstoff nun mehr mit 200 Atmosphären Überdruck in die Zylinder eingespritzt, was die Vernebelung verbessert und somit die Effizienz erhöht. Die Aggregate leisten je nach Aufladung 110PS (80kW) beziehungsweise 130 PS (95 kW).

Damit der Motor die strengen Euro-6d-Temp Norm sowie die chinesische Abgasnorm 6b erfüllt, verbaut PSA einen Partikelfilter, der den Ausstoß an Feinstaub um 75% senken soll. Besonders interessant sind jedoch die Änderungen gegenüber dem Vorgänger, die nicht übernommen wurden: Wurde der „Prince“ Motor noch mit einer via Reibrad zuschaltbaren Wasserpumpe ausgeliefert, so kommt bei den PureTech-Triebwerken wieder eine konventionelle Kühlmittelpumpe zum Einsatz, die über einen eigenen Keilriemen angetrieben wird. Auch bei der Ansteuerung der Nockenwellen rudert man zurück: Statt den problembehafteten Steuerketten, die bei vielen Kunden für reichlich Frust sorgen, kommt ein unter Öl laufender Zahnriemen zum Einsatz, der Wechselintervall liegt bei 10 Jahren oder 240.000km.

Alain Raposo, Leiter Antriebsstrang und Fahrwerk bei der Groupe PSA: „Wir sind stolz, diese renommierte Auszeichnung zum vierten Mal in Folge zu erhalten. Sie ist der Beweis für die Kompetenz unserer Entwicklungsteams. Die Mehrzahl unserer Fahrzeuge ist bereits mit dieser Motorisierung ausgestattet und hat bei unseren Kunden großen Erfolg. Die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz unserer Benzinmotoren, und insbesondere unseres Dreizylinder-PureTech-Motors, finden somit weltweit Anerkennung.“

Passend zu diesem Artikel

Auch sportliche Autos wie der Ford Fiesta ST von 2018 setzen auf Downsizing
Hubraum-Schwund bei Benzinern

Ottomotoren in europäischen Autos sind im Schnitt nur noch 1,5 Liter groß. Doch der Trend des absoluten Downsizing ist überwunden, bei bestimmten Baureihen haben die Motoren auch erstmals wieder zugelegt – wenn auch nur wenig.