Autonom auf die Hebebühne
Porsche und Kopernikus Automotive lassen Fahrzeuge selbständig vom Hof zum Arbeitsplatz fahren. Eine Mischung aus Autonomie und Fernsteuerung hilft, Serviceprozesse zu beschleunigen.
Porsche hat in Ludwigsburg ein Testfeld zum autonomen Fahren in einer Werkstattumgebung geschaffen. Der Autohersteller arbeitet mit dem Start-up Kopernikus Automotive zusammen. Vor einem Jahr waren erste Details des Projekts publik geworden. Nun haben die Partner demonstriert, dass Autos selbsttätig vom Hof auf die Hebebühne zu fahren imstande sind.
Das Testfeld für den autonomen Service umfasst eine Kundendienst-Halle sowie deren Vorhof. Das Fahrzeug bewegt sich dabei autonom vom Parkplatz zur Hebebühne und wieder zurück. Mitarbeiter manövrieren den Sportwagen per Tablet automatisch und zeitsparend an die richtige Position in der Werkstatt. Durch eine Mischung aus automatisiertem und ferngesteuertem Handling könnten Reparaturfälle kosteneffizienter und schneller umgesetzt werden, sind sich die Partner sicher.
Übung macht den Roboter
Ein zentrales Element ist die Kamera-Sensorik. Bevor die Fahrzeuge real autonom in die Werkstatt fahren, wurde das Testgelände inklusive der Werkstatt-Umgebung zunächst in eine virtuelle Darstellung überführt. Sie wird gemäß Autohersteller genutzt, um ein künstliches neuronales Netz zu trainieren. Das autonome Fahren werde dabei nicht programmiert, sondern die KI mit Daten trainiert. Nur so lässt sich das vielseitige, komplexe System realisieren. Durch die genutzte Künstliche Intelligenz soll weniger Sensorik nötigt sei, hieß es. Auf diese Weise ließen sich die Kosten der Technologie senken, verlautbarte Porsche.
Perspektivisch sei die Ausdehnung auf weitere, räumlich begrenzte Anwendungsfelder denkbar: Die Technologie lässt sich auch an Häfen, auf Speditionsflächen oder in Parkhäusern nutzen. Nachdem die Tests erfolgreich verlaufen sind, übergibt das Projektteam das Thema nun an die Serienentwicklung, hieß es. Seit 2017 ist der Sportwagenhersteller Partner der Innovationsplattform Startup Autobahn. In diesem Rahmen ist auch die Zusammenarbeit mit Kopernikus Automotive entstanden.
Passend zu diesem Artikel
Der Batteriediagnosespezialist Aviloo hat in einer Studie den Energieverbrauch der Komfortverbraucher in E-Fahrzeugen erfasst. Im Stadtbetrieb ist der Einfluss von Heizung und Klimaanlage erheblich, auf der Autobahn sinkt der Anteil am Energiebedarf.
Nutzfahrzeuge sind vor allem dann rentabel, wenn sie permanent laufen. Themen wie die vorausschauende Wartung und Ferndiagnose spielen deshalb bei der Vermeidung von Fahrzeugausfällen zunehmend eine zentrale Rolle.
Die Global Automotive Service (G.A.S.) GmbH und die Topmotive Gruppe bündeln die Kompetenzen und gründen mit der „FleetNI GmbH“ einen neuen Dienstleister für die digitale Kommunikation zwischen Werkstatt und Flottenkunden.