ACE schlachtet heilige Kuh
Normalerweise bieten Jahreshauptversammlungen von Automobilclubs selten Überraschungen, aber die des ACE am vergangenen Wochenende bot durchaus Revolutionäres.
Die 17. Ordentliche Hauptversammlung des ACE Auto Club Europa tagte vom 15. bis. 16. November 2019 in Berlin. Neben den üblichen Punkten einer Tagesordnung, von Berichten des Vorstands über anstehende Wahlen, kam es zu einem für einen Automobilclub revolutionären Beschluss: Der ACE, immerhin nach den ADAC Deutschlands zweitgrößter Automobilclub, will sich künftig bei „Politik und Gesetzgeber“ dafür einsetzen, dass Tempo 130 nicht mehr nur „Richtgeschwindigkeit“ ist, sondern als Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen festgeschrieben wird. Als Grund für diese Entscheidung nennt das oberste Gremium des Clubs die Steigerung der Verkehrssicherheit.
Weniger Tote, mehr Mobilität
Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, Deutschlands zweitgrößtem Autoclub, macht klar: „Verkehrssicherheit ist eine Grundsatzfrage und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf unseren Autobahnen ein zentraler Baustein, um die Vision Zero zu erreichen. Unfälle können damit vermieden und der Verkehrsfluss verbessert werden. Ein Gewinn für alle Menschen, die mobil sind. Darüber hinaus sehen wir eine Höchstgeschwindigkeit von 130 als Antrieb für die deutsche Automobilindustrie, sich durch Innovationen in die Verkehrssicherheitstechnik im weltweiten Wettbewerb zu behaupten. Insbesondere für den enormen Exportanteil der in Deutschland gefertigten Fahrzeuge ist Höchstgeschwindigkeit weniger ein Verkaufsargument als technischer Fortschritt in Sicherheit sowie in nachhaltigen Antriebsformen mit dem Gütesiegel „Made in Germany“.
Heilige Kuh von gestern
Damit schlachtet der ACE eine angebliche heilige Kuh der Autofahrer – und beweist über das Votum seiner Mitglieder, dass die deutschen Autofahrer vielleicht doch nicht so fortschrittsresistent sind, wie die immer noch schwachen E-Auto-Verkaufszahlen befürchten lassen. Vielleicht ist hier eher die Unabdingbarkeit uneingeschränkter Mobilität der Grund, dass das neue Antriebskonzept bisher noch nicht mehr Autofahrer überzeugen konnte.
Stefan Heimlich wurde übrigens für weitere vier Jahre im Amt des Vorsitzenden bestätigt, ebenso wie Karlheinz Stockfisch als sein Stellvertreter.
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