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Kfz-Gewerbe: Diesel weiter abgeschlagen

32,3 Prozent der Pkw-Neuzulassungen wurden im Juli mit Dieselantrieb ausgeliefert, ein Rückgang von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Fahrverbote und erhöhte Grenzwerte machen dem Selbstzünder schwer zu schaffen.

1.6 TDI (EA 189)-Motor mit Euro 5 - nun kurz vor der Nachrstung
1.6 TDI (EA 189)-Motor mit Euro 5 - nun kurz vor der Nachrstung

Das trübt die insgesamt positive Entwicklung der Neuzulassungszahlen, die im Juli um 12,3 Prozent auf knapp 318 000 Einheiten gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen sind. In den bisherigen sieben Monaten dieses Jahres wurden laut KBA fast 2,157 Millionen neue Pkw zugelassen, das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Einen leichten Zuwachs von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat brachte das Geschäft mit Gebrauchtwagen. So wechselten im Juli etwas mehr als 624 000 Pkw die Besitzer. Von Januar bis Juli 2018 blieb die Zahl der Besitzumschreibungen mit knapp 4,259 Millionen Einheiten um 1,7 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück.
Um gebrauchte Diesel im Wert zu stabilisieren ist nach Ansicht von ZDK-Präsident Jürgen Karpinski insbesondere für die volumenstarken Bestandsflotten unter den 5,6 Millionen Euro 5-Diesel-Pkw eine Hardware-Nachrüstung dringend notwendig.

„Der Handel wird gebrauchte Diesel kaum los, hat mit langen Standzeiten zu kämpfen und muss hohe Verluste bei Leasing-Rückläufern verkraften“, so Karpinski.
Für Privathalter werden die Fahrzeuge zunehmend auch teurer in der Wartung: die komplexe Abgasreinigung versucht hohe Kosten, etwa wenn das AGR Ventil ausfällt oder gar der Dieselpartikelfilter gesättigt ist, gerade bei Gebrauchtfahrzeugen mit hohen Kilometerleistungen. Einige Hersteller wie Nissan, Toyota oder Volvo haben gar schon das Ende des Dieselmotors für Europa angekündigt – zu groß seien die regulatorischen Anforderungen an die Technik. Wird der Diesel mittelfristig zum Auslaufmodell?

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