Haltbare Gleitlager dank neuer Polymerbeschichtung
Mit einer neuen Polymerbeschichtung will Mahle die Lebensdauer von Gleitlagern verlängern. Reduzierte Reibung und erhöhte Fresssicherheit stehen im Fokus.
Egal ob Kurbelwellen-, Pleuel-, oder Nockenwellenlager: Überall wo sich hoch belastete Wellen drehen, braucht es ebenso standhafte Lagerschalen, die diese Belastungen auffangen können. Mit steigenden Leistungen, geforderten Laufleistungen und Wünschen nach verringerter Reibung, steigen die Anforderungen an die Gleitlager weiter.
Die neu entwickelte Polymerbeschichtung mit Melamincyanurat verbessert die Eigenschaften von Gleitlagern in Verbrennungsmotoren. Melamincyanurat weist einzigartige Schmiereigenschaften auf, da es aufgrund einer mehrschichtigen Struktur einen niedrigen Reibungskoeffizienten besitzt. Dies ermöglicht einen früheren Übergang der Gleitlager von der Mischreibung in einen hydrodynamischen Schmierbereich – wichtig für den Start-Stoppbetrieb, bei dem rund fünfmal so viele Starts anfallen, wie bei einem herkömmlichen Triebwerk.
Gleichzeitig weist Melamincyanurat eine hohe thermische Stabilität auf und sorgt somit für einen robusteren Betrieb der Gleitlager unter Mangelschmierbedingungen. Die Belastungsgrenze, bei der ein Fressen der Lagerschalen eintritt, konnte um 20 Prozent erhöht werden. Damit widerstehen die neuen Gleitlager problemlos den erhöhten Belastungen, die im Laufe eines Motorlebens verstärkt durch emissionsmindernde Maßnahmen wie dem Einsatz von Start-Stopp-Systemen sowie Hybrid- oder Segelbetrieb entstehen. Nachgewiesen wurden die deutlich höheren Leistungsparameter in ausführlichen Prüfstandsversuchen und Motortests.
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