Direkt zum Inhalt
Saubere Luft 7. August 2019

Hardwarenachrüstung für Euro 5 Diesel von Mercedes

Händler und Kunden haben sie gefordert, nun hat das KBA die erste Freigabe zur Hardwarenachrüstung der OM 651 Motoren von Mercedes erteilt. Das Interesse ist riesig.

Der Streit um Hardwarenachrüstungen dauert nun bald schon genau so lange wie die Dieselaffäre selbst. Während sich BMW gegen eine Nachrüstungen von Bestandsfahrzeugen ausgesprochen hatte, und lieber Neuwagen rabattieren wollten, gibt es für die Fahrer von Mercedes Dieseln mit OM 651 Dieselmotor amp; Euro 5 Norm nun gute Neuigkeiten.

Verbaut wird das Triebwerk seit 2008 in verschiedenen Versionen. Die Hardwarenachrüstung von Dr. Pley SCR-Technology deckt derzeit folgende Modelle ab:
- C 220 amp; C250 CDI
- E 220 amp; E250 CDI
- GLK 220 CDI
- V220 CDI

Das Kraftfahrtbundesamt hat der Nachrüstanlage eine ABE erteilt, sodass sie zur NOx Minderung eingesetzt und nachgerüstet werden darf. Daimler beteiligt sich mit bis zu 3000€ an den Kosten der Nachrüstung, Zuschüsse sind jedoch nur in den Regionen zu erwarten, in denen der gesetzliche Grenzwert von 40 Milligramm NOx pro Kubikmeter im Jahresmittel mit über 50 mg übertroffen wird.

Daimler hatte schon vergangene Woche ein Online-Portal freigeschaltet, über das Kunden prüfen können, ob ihr Modell betroffen ist, und wie hoch eine Förderung durch den Hersteller ausfallen könnte. Das Portal ist unter https://hw-zuschuss.daimler.com/ zu erreichen. Gegenüber dem Bayrischen Rundfunk äußerte sich Nachrüster Martin Pley wie folgt: "Im Vergleich zu allen anderen Herstellern hat uns Daimler bei der Entwicklung der Hardware-Nachrüstung uneingeschränkt unterstützt."

Gefördert wird die Nachrüstung bei ausschließlich privat genutzten Fahrzeugen mit Euro 5 Diesel, deren Halter in den vom BMVi definierten Schwerpunkt wohnen. Das Fahrzeug muss seit mindestens dem 2. Oktober 2018 ununterbrochen auf den Antragssteller zugelassen sein, ebenso muss der Wohnsitzt seit dem gleichen Datum unverändert in einer der Scherpunktregionen liegen.

Ad

Besondere Entlastungen gewährt der Hersteller für Pendler, deren Arbeitsstätte in einer der Schwerpunktstädte liegt, und deren Wohnort maximal 100km Luftlinie von der Arbeitsstätte entfernt liegt. Ebenso fördert man den besonderen Umstand der Schwerbehinderung: Liegt für ein Fahrzeug ein „blauer Parkausweiß“ vor, so wird die Nachrüstung ebenfalls gefördert, wenn eine Schwerpunktstadt in maximal 100km Entfernung (Luftlinie bis zum Rathaus) liegt. Hier unterscheidet der Hersteller auch nicht, ob der Fahrzeughalter selbst Inhaber der Parkerleichterung ist, oder eine im Haushalt lebende Person.

Technisch stellt das KBA an die Nachrüstsysteme ebenfalls hohe Anforderungen: Sie müssen mindestens 100.000km oder fünf Jahre ohne Probleme funktionieren, zudem darf der gesamte NOx-Ausstoß nicht über 270 mg pro Kilometer liegen.

Auch beim Volkswagenkonzern bahnt sich für betroffene Kunden eine Lösung an. Mitbewerber Baumot hat hier bereites Antrag auf Erteilung einer ABE für eine Nachrüstlösung gestellt, deren Freigabe jedoch noch aussteht. VW selbst hatte ebenfalls bekannt gegeben, sich finanzielle an der Hardwarenachrüstung zu beteiligen, sofern diese vom KBA anerkannt ist.

Passend zu diesem Artikel

Auch sportliche Autos wie der Ford Fiesta ST von 2018 setzen auf Downsizing
Hubraum-Schwund bei Benzinern

Ottomotoren in europäischen Autos sind im Schnitt nur noch 1,5 Liter groß. Doch der Trend des absoluten Downsizing ist überwunden, bei bestimmten Baureihen haben die Motoren auch erstmals wieder zugelegt – wenn auch nur wenig.