Grünes Licht für automatisierten Kleinbus
Im Rahmen eines geförderten Forschungsprojektes nimmt in Wusterhausen ein automatisierter Kleinbus den Linienbetrieb auf. Grundlage ist ein Gutachten für die Betriebserlaubnis der Dekra.
Das Fahrzeug der zweiten Generation des Typs „EasyMile EZ10“ vom französischen Hersteller Ligier hat sechs Sitzplätze und kann bis zu 15 km/h schnell fahren. Das Fahrzeug verbindet in der 6000 Einwohner zählenden Gemeinde den Bahnhof mit dem Ortszentrum und einem Verbrauchermarkt.
Für die Einzelbetriebserlaubnis mussten umfangreiche Tests und Prüfungen durchgeführt werden. „Dabei geht es insgesamt darum, sicherzustellen, dass das Fahrzeug, den Vorgaben der Straßenverkehrszulassungsordnung entspricht – oder dass dort, wo für den automatisierten Fahrbetrieb Ausnahmegenehmigungen notwendig sind, die Grundlagen dafür vorliegen“, so der DEKRA Experte.
Bei den Prüfungen wurden dabei die üblichen technischen Fahrzeug-Parameter ermittelt, beispielsweise in Bezug auf Bremsen, Lenkung, lichttechnische Einrichtungen oder die Höchstgeschwindigkeit. Außerdem wurden die Besonderheiten für automatisiert fahrende Fahrzeuge abgeprüft. Das betrifft insbesondere die zusätzliche Sensorik am Fahrzeug für den automatisierten Betrieb und die Anforderungen an die manuelle Steuerung. Dazu wurden umfangreiche Verhaltenstests im automatisierten Betrieb unter anderem hinsichtlich der Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer und der Infrastruktur durchgeführt. „Während des Betriebs ist immer ein Sicherheitsfahrer mit an Bord, automatisiert“, sagt Hladik.
Auftraggeber für die Gutachten war die vom Landkreis betriebene Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft (ORP). Daneben sind an dem Forschungsprojekt auch die Regionale Entwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg sowie die Technischen Universitäten Berlin und Dresden beteiligt. Die Experten im DEKRA Technology Center arbeiten zurzeit noch an einer Reihe weiterer ähnlicher Projekte. „In Wusterhausen/Dosse kommt nun zum ersten Mal ein durch DEKRA begutachteter ‚People Mover‘ auf die Straße“, sagt Hladik und ergänzt: „Weitere Projekte sind auf der Zielgeraden.“
Passend zu diesem Artikel
Autonom fahrende LKW werden in der Zukunft zunehmend auf den Straßen unterwegs sein. Dabei stellt sich die Frage, wie der technische Zustand des Trailers überprüft werden kann, wenn es keinen Fahrer mehr gibt. Im Forschungsprojekt „IdenT“ haben Forscherteams erste Lösungsansätze erarbeitet.
Der neue „Dekra Classic Check“ beschreibt präzise den Zustand eines Oldtimers, geht aber bewusst nicht so tief ins Detail wie ein Wertgutachten. Mit der neuen Dienstleistung richtet sich die Prüforganisation vor allem an Käufer und Verkäufer.
Der Hersteller von Autoscannern hat Insolvenz angemeldet. Mit digitalen Abbildern, sogenannten „Digital Twinns“, sollte die Fahrzeugbegutachtung revolutioniert werden. Nun sucht die Twinner GmbH aus Halle nach einem neuen Geldgeber.