Frische Daten innerhalb von Sekunden

Vor gut 25 Jahren wurden die TecDoc-Daten erstmals auf einer CD bereitgestellt. Die Aktualisierung erfolgte vierteljährlich. Ein solcher Rhythmus wäre heute vollkommen inakzeptabel. Aber selbst ein wöchentliches Update, welches die Spezialisten von TecAlliance seit zwei Jahren praktizieren, ist für das moderne Produktdatenmanagement längst nicht mehr schnell genug. Der Markt möchte Echtzeitdaten haben. Die Aktualisierung muss jederzeit erfolgen können.

Mit dem neuen Instant Data Processing (IDP) kann TecAlliance diese Anforderung jetzt bedienen. Das System soll es allen Akteuren im internationalen Automotive Aftermarket ermöglichen, immer mit den aktuellsten und präzisesten Daten zu arbeiten. Im Unterschied zum bisherigen Verfahren muss beim IDP für eine Aktualisierung nicht mehr der vollständige Datensatz geliefert werden – was bisher auch bei kleineren Anpassungen der Fall war. „Mit IDP reicht es aus, wenn die Datenlieferanten nur die Änderungen senden. Das können entweder neue Teile sein, die sie veröffentlichen möchten, oder auch Datenkorrekturen, die sie in einem bestimmten Zeitraum vorgenommen haben. Das ist ein riesiger Unterschied im Vergleich zur heutigen Verteilung der Daten“, betont Jürgen Mehlis, Executive Vice President Data Manager Products bei TecAlliance.

Technisch handelt es sich bei IDP um eine Schnittstelle, die es den Teileherstellern ermöglicht, eine direkte Verbindung zum TecDoc-Datenzentrum herzustellen. Camiel Cobben, Product Owner bei TecAlliance, erläutert die Funktionsweise: „Die IDP-Funktion ist in den Datenmanagement-Tools DMM und CCU von TecAlliance enthalten. Sie ist aber auch als eigenständige API-Schnittstelle für Anwender mit PIM-Systemen von Drittanbietern verfügbar, wodurch zeitaufwändige und fehleranfällige Export- und Importprozesse entfallen.“ Innerhalb von Sekunden werden alle über IDP übertragenen Daten dann in den TecDoc-Katalog integriert und veröffentlicht und über WebService, Datenpakete und Webshops weltweit verfügbar gemacht. Mit der neuen Methode entfällt daher auch der strenge Zeitplan, an den die Datenlieferanten bei der Aktualisierung der Daten für den TecDoc-Katalog bislang gebunden waren.

Den Experten von TecAlliance ist es wichtig zu betonen, dass IDP jedoch nicht den TecDoc-Standard ersetzt. IDP ermögliche es aber, Inhalte in verschiedenen Standards zum TecDoc-Ökosystem zu transportieren. Jürgen Mehlis: „Der Produktmanager konzentriert sich dank IDP nur auf das Fahrzeug, auf seine Teile, auf OE-Nummern, auf Bilder, auf die Assets. Er macht seine tägliche Arbeit, kümmert sich um sein Kerngeschäft. Welches Format er bedienen möchte, kann er später entscheiden.“ 

Auch für die Teilegroßhändler, die heute monatlich oder wöchentlich die TecDoc-Daten bekommen, soll die direkte Verbindung über die IDP-Schnittstelle Vorteile haben. „Sobald Änderungen an neuen Teilen oder an bestehenden Daten verfügbar sind, werden die Großhändler damit versorgt“, erklärt Camiel Cobben. „Sie bekommen umgehend eine Benachrichtigung, die ihnen mitteilt, dass die Änderung nun verfügbar ist. Zudem werden ihnen explizit die Veränderungen im Vergleich zum letzten Mal angezeigt.“

Am Ende der Kette sollen natürlich auch die Werkstätten von den stets aktualisierten Daten profitieren. „Werkstätten sind letztlich die Kunden, die die richtige Teilenummer identifizieren und für ihren Reparaturauftrag bereithalten müssen“, betont Jürgen Mehlis. Daher habe selbstverständlich auch die Werkstatt die Information über die neuesten verfügbaren Teile. „Sobald es also ein neues Teil gibt, das von unseren Lieferanten geliefert wird, bekommt die Werkstatt Zugang darauf. Auch Fehlerkorrekturen, die in den Daten enthalten sein können, werden mitgeliefert“, versichert der Experte.

Konzipiert ist IDP als ein Tool sein, das auf globaler Ebene eingesetzt wird. „Die Produktmanager müssen in der Lage sein, die Daten von jedem Standort aus, sofort an jeden anderen Standort der Welt zu senden. Strategisch haben wir IDP nicht nur für Europa konzipiert, sondern auch für Kunden in der übrigen Welt, für Amerika und den asiatisch-pazifischen Raum“, so Jürgen Mehlis.

Im Oktober 2020 präsentierte TecAlliance die neue Schnittstelle bei einem Business Development Group Meeting erstmals die neue IDP-Schnittstelle. Alexander Hartling, Senior Manager Application Management & Data Intelligence bei ZF Aftermarket sagte: „In einer sehr schwierigen Zeit hat TecAlliance ein hochinnovatives Produkt entwickelt, das den Aftermarket revolutioniert.“ Auch Stefan Blum, Leiter Product Data Management bei Continental Aftermarket & Services, äußerte sich positiv über die neue Schnittstelle und meinte: „Das ist eine sehr gute Initiative, die Continental gerne unterstützt.“ Die ersten Pilotprojekte zum Testen der Schnittstelle sind angelaufen. In Kürze soll IDP dann für alle TecAlliance-Kunden weltweit verfügbar sein.