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ad Autodienst Stange 1. Februar 2021

Ein echter Familienbetrieb

Mit der richtigen Perspektive für die Nachfolge lässt sich die Zukunft gut planen. Ein schönes Beispiel, wie es gut laufen kann, ist der ad Autodienst Stange aus Oberkrämer bei Berlin.  

Die ungeklärte Nachfolgefrage ist für viele Betreiber von Kfz-Werkstätten ein echtes Problem. Allzu häufig haben die eigenen Kinder kein Interesse daran, das berufliche Lebenswerk der Eltern fortzuführen. Manuela und René Stange aus Oberkrämer im Landkreis Oberhavel haben in dieser Beziehung großes Glück. Ihre beiden Söhne Michell und Daniel haben sich entschlossen, in die Fußstapfen der Eltern zu treten und die Pkw- und Lkw-Werkstatt weiterzuführen.

Genaugenommen ist „weiterführen“ allerdings wohl nicht ganz der passende Begriff. Denn die Entscheidung von Michell und Daniel für eine Tätigkeit im elterlichen Betrieb war die Basis für die weitreichendste Investitionsentscheidung der Familie Stange überhaupt: Im Jahr 2017 entschlossen sich die vier, mit einem großzügigen Werkstattneubau richtig Gas zu gehen. Nach knapp zweijähriger Vorbereitungs-, Planungs- und Bauzeit konnten die neuen Räumlichkeiten im Ortsteil Vehlefanz im Sommer 2019 bezogen werden.

Grundsätzliche Entscheidung

„Wir standen damals vor der grundsätzlichen Entscheidung, wohin die Reise gehen soll“, erinnert sich René Stange. Denn einerseits war der alte Standort aus verschiedenen Gründen perspektivisch nicht mehr für den Betrieb einer Kfz-Werkstatt geeignet. Andererseits war der ältere Sohn Michell zu der Zeit bereits als Kfz-Meister im Betrieb tätig. Von Anfang an hatte er seinen Eltern das klare Signal gegeben, wie er sich seine berufliche Zukunft vorstellte. Zuvor hatte er in einem Audi-Autohaus eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker absolviert. Nach knapp einjähriger Gesellenzeit ging es gleich weiter zur Meisterschule, die er mit 21 Jahren erfolgreich abschloss. Als dann auch noch der jüngere Sohn Daniel sein Interesse bekundete, „zuhause“ eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, war die Sache klar.

Im nahe der Autobahn A10 gelegenen Gewerbegebiet fanden die Stanges ein Grundstück, welches alle Anforderungen für den Neubau einer Kfz-Werkstatt erfüllt. Vor allem ist es perfekt geeignet für den Plan, das Nutzfahrzeuggeschäft deutlich auszubauen: Mit 11.000 Quadratmetern ausreichend groß, um auch Lkw und Trailer zu abzustellen, über die Autobahnausfahrt Oberkrämer optimal an den Fernverkehr angebunden und – ein nicht zu unterschätzender Vorteil – von der Autobahn aus sehr gut zu sehen.

Ad

Nachdem der Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnet war, machten sich die Stanges an die Planungsarbeiten für den neuen Standort. Dabei konnten sie auf die Unterstützung der Experten aus der Carat-Gruppe zählen. Die freie Werkstatt gehört bereits seit 1996 dem Werkstattkonzept ad Auto Dienst an. „Nach 30-jähriger Tätigkeit bringt man sicherlich einiges an Wissen und Erfahrung mit, ich muss aber zugeben, dass manche Tipps wirklich wichtig waren“, berichtet René Stange. Die Abläufe im Betrieb müssen stimmen, Strom und Wasser an der richtigen Stelle verfügbar sein, außerdem sind diverse gesetzliche Bestimmungen einzuhalten. „Die Gefahr ist groß, dass man als Werkstattinhaber erstmal auf blauen Dunst losläuft. Wenn dann aber die Berufsgenossenschaft kommt, fangen aber die Probleme an“, so der Praktiker.

Für Generalunternehmer entschieden

Nach einjähriger intensiver Planungsphase starteten im frühen Herbst 2018 dann die Bauarbeiten. Obwohl verschiedene Hallenbauer angefragt wurden, fiel die Wahl letztlich auf einen Generalunternehmer. „Das war eine gute Entscheidung. Die Firma lieferte eine hohe Qualität in einem wirklich rasanten Tempo ab“, unterstreicht Stange. Da auch die örtliche Verwaltung und das Bauamt an einem Strang gezogen haben, war die neue Werkstatt nach neunmonatiger Bauzeit bezugsfertig. Am 1. Juli 2019 startete der Betrieb vom ad Auto Dienst Stange offiziell am neuen Standort.

Das neue Gebäude bietet mit einer Gesamtfläche von 2.000 Quadratmetern ideale Arbeitsbedingungen für die 24 Mitarbeiter, von denen fünf im Büro tätig sind. Die Werkstattfläche beträgt insgesamt 1.100 Quadratmeter, bei einer strikten räumlichen Trennung der Bereiche Pkw, Transporter und Lkw. Ein wichtiger Aspekt bei der Planung war zudem, dass das Werkstattgebäude nicht mittig auf dem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück platziert ist. Das hat den großen Vorteil, dass eine spätere Erweiterung problemlos möglich ist.

Das Arbeitsspektrum der freien Werkstatt ist umfassend. „Wir machen vom Pkw, über Transporter, Wohnmobile, Lkw und Trailer das komplette Programm. Und wenn jemand mit seinem Traktor oder Radlader zu uns kommt, helfen wir ihm auch“, versichert René Stange. Er legt großen Wert darauf, technisch immer auf der Höhe der Zeit zu sein. So sind mehrere Kollegen in der Werkstatt für die Arbeit an Elektrofahrzeugen ausgebildet. Auf dem Außengelände sind zwei Ladesäulen für die Stromer installiert.

Auch in Sachen Werkstattausrüstung ist die Werkstatt ganz vorne mit dabei. „Unsere wichtigsten Investitionen gehen in die Diagnosetechnik. Wir haben mehr Computer in der Werkstatt als im Büro“, betont der Unternehmer. Die jüngste Investition im Lkw-Bereich sind die Auslesegeräte für die neuen Fahrtenschreiber. Allein für das Equipment mussten rund 11.000 Euro investiert werden. Dazu kommen noch die Kosten für die Qualifizierung der Mitarbeiter.

Ganze Familie im Betrieb tätig

Die Arbeitsbereiche hat sich die Familie Stange gut aufgeteilt. Juniorchef Michell, der zusammen mit seinem Vater die Geschäftsführung des Unternehmens bildet, ist für die Werkstatt verantwortlich. Während Seniorchef René das Bindeglied zwischen Werkstatt und Verwaltung bildet, ist seine Gattin Manuela für die Buchhaltung zuständig. Der jüngere Sohn Daniel kam kurz vor Beginn der Bauarbeiten für das neue Werkstattgebäude mit ins Team. Im Sommer 2019 startete er seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. „Obwohl er eigentlich ein Auszubildender im zweiten Lehrjahr ist, ist er hier im Betrieb natürlich auch ein bisschen Juniorchef“, erklärt René Stange. Er hat seinem jüngeren Sohn von Anfang an Aufgaben überragen, die den Verantwortungsspielraum eines „normalen“ Auszubildenden übersteigen. So kümmert sich Daniel nicht nur um das Thema Marketing sowie um Garantieangelegenheiten und deren Abrechnung, sondern hat in seiner Anfangszeit auch einen Tag der offenen Tür organisiert.

In Summe hat die Familie Stange mit der aktuellen Konstellation die ideale Lösung für sich und den Betrieb gefunden. Und für die nächsten Jahre haben sie sich einiges vorgenommen. Insbesondere bei den Nutzfahrzeugen sehen sie viel Potenzial. Mittlerweile hat die Arbeit an den schweren Klassen einen Umsatzanteil von 50 Prozent. Tendenz steigend. Wenn man sich die Entwicklung der freien Werkstatt in den letzten Jahren ansieht, kann man sicher sein, dass die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben wird.

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