E-Trucks werden schwerer und länger
Batterie-Lkw sind schwerer als vergleichbare Diesel-Trucks. Um die Position der E-Trucks zu stärken, dürfen sie nach Willen der EU-Kommission nun schwerer und länger werden.
Bislang ist bei 40 Tonnen Gesamtgewicht Schluss – was beim Diesel weniger ins Gewicht fällt, ist für den vergleichbaren Stromer ein echtes Problem: So bringt der Mercedes e-Actros rund 2,3 Tonnen mehr Gewicht auf die Waage, als sein konventioneller Bruder. Gepaart mit den meist geringeren Reichweiten ergeben sich so Wettbewerbsnachteile im hart umkämpften Transportmarkt, die aktuell noch nicht behoben sind.
Bis zu 44 Tonnen Gesamtgewicht
Die EU-Kommission will daher nun die Gewichts- und Größenbegrenzungen für schwere Lkw anpassen, um die Nachteile auszugleichen. So sollen nach dem Willen von Brüssel e-Trucks rund 10 Prozent schwerer sein dürfen, es gilt ein zulässiges Gesamtgewicht von 44 Tonnen für die Stromer. Da die Batteriepacks jedoch nicht nur schwerer, sondern auch deutlich voluminöser bauen als Dieseltanks, steht zudem eine Zusatzlänge von bis zu 90 Zentimetern in dem EU-Entwurf.
Mittelfristig sollen durch die Regelung auch mehr Nutzlast und Volumen zur Verfügung stehen, wenn die Batterietechnik kleiner und leichter geworden ist, denn die neuen Grenzen sollen bestehen bleiben. Mittelfristig wird der 40-Tonner also zum 44-Tonner werden.
Übergangsweise auch für Dieseltrucks
Die Regelung deckt ironischerweise auch Dieseltrucks ab. In elf EU-Staaten sind Trucks mit Überlänge (Megaliner) schon heute zugelassen, daher hält man die übrigen Mitgliedsstaaten dazu an, diese Regelung anzuerkennen und um die Zusatzregeln für die E-Trucks zu erweitern. So könnten bis 2034 auch Dieseltrucks mit einem zulässigem Gesamtgewicht von 44 Tonnen in der EU zugelassen werden, danach stünden laut der Kommission genügend E-Trucks zur Verfügung.
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