Der Durchbruch soll jetzt kommen
Volkswagen will die Elektrifizierung des Antriebs jetzt mit Nachdruck in der Großserie umsetzen. Friedrich Eichler, Leiter der VW-Aggregateentwicklung, gab auf dem Wiener Motorensymposium Details bekannt.
Friedrich Eichler, Leiter der VW-Aggregateentwicklung, brachte es in seinem Vortrag auf den Punkt: „Um die gesetzten Flottenziele bei weiterhin hoher Nachfrage nach konventionellen verbrennungsmotorischen Antrieben zu erreichen, ist der Verkauf signifikanter Stückzahlen von Fahrzeugen mit elektrifizierten Antrieben nötig. Daher besteht die Notwendigkeit, weitere Potenziale zur Elektrifizierung auszuschöpfen.“ Denn aktuell ist die Rate elektrischer, lokal emissionsfreier Fahrzeuge noch verschwindend gering und nutzt den Herstellern in ihrer CO2-Flottenbilanz kaum. Volkswagen will mit dem VW Golf nun endlich den Elektrifizierungsdurchbruch im Volumenmarkt erreichen. Der Golf, oft als Urmeter der Kompaktklasse angesehen, wird nun mit drei verschiedenen Graden der Elektrifizierung angeboten, die vom Niedervolt-Hybridsystem mit „Freilauf Motor Aus“ (FMA) bis zum Hochvolt-Elektrofahrzeug reichen.
Mit dem modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) plant Volkswagen zudem den nächsten Schritt in Richtung vollständiger Antriebselektrifizierung. Die völlig neue Fahrzeugarchitektur verzichtet auf Kompatibilität zu Projekten mit konventionellem Antrieb, was einen grundlegend neuen Ansatz ermöglicht. Die auf dem MEB basierenden Fahrzeuge, die von 2020 an auf den Markt kommen sollen, werden quasi um die Hochvolt-Batterie herum konstruiert, wobei laut Volkswagen ein hohes Maß an Skalierbarkeit gewährleistet ist. Durch den Entfall von Verbrennungsmotor, Mehrganggetriebe und Tank ergibt sich im MEB ein völlig neues Package mit einem innovativen Raumkonzept.
Detaillierte Informationen über die Elektro-Aktivitäten von Volkswagen lesen Sie in der der Juni-Ausgabe der amz. (Richard Backhaus)
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