Daimler Truck soll eigenständig werden
Daimler plant eine grundlegende Änderung seiner Konzernstruktur. Der Geschäftsbereich Daimler Truck soll als eigenständiges Unternehmen aufgestellt und an die Börse gebracht werden. Laut Vorstandschef Ola Källenius soll sich Daimler zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Mercedes-Benz umbenennen.
Wie der Konzern verkündete, wird der Mehrheitsanteil von Daimler Truck an die heutigen Daimler-Aktionäre übertragen. Der bisherige Konzern will eine Minderheitsbeteiligung behalten. Das Lkw-Geschäft soll die volle unternehmerische Freiheit erlangen sowie eine eigenständige Struktur mit einem unabhängigen Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. Der Zeitplan sieht vor, dass die Transaktion bis zum Ende des Jahres abgeschlossen ist. Zu diesem Zeitpunkt soll Daimler Truck erstmals an der Frankfurter Börse gelistet sein.
Ola Källenius sprach von einem historischen Moment für Daimler. Mit der Umgestaltung folge der Konzern dem Umstand, dass Mercedes-Benz Cars & Vans und Daimler Trucks & Buses „in verschiedenen Branchen mit spezifischen Kundengruppen, Technologiepfaden und Kapitalanforderungen“ arbeiten. Beide Unternehmen seien in Industrien tätig, die sich technologisch und strukturell umfassend veränderten. „Diesen Wandel können sie deutlich effektiver gestalten, wenn sie dabei als unabhängige Einheiten agieren – mit einer starken Nettoliquidität und ohne die Einschränkungen einer Konglomerats-Struktur“, so Källenius.
Außerordentliche Hauptversammlung entscheidet
Die Kapazitäten des Bereichs Mobility sollen auf beide Unternehmen verteilt werden, um den Kunden jeweils passgenaue Dienstleistungen anbieten zu können. Über die endgültige Ausgliederung der Truck-Sparte soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im dritten Quartal entschieden werden.
Daimler Truck ist der weltweit größte Hersteller von Lkw und Bussen und hat mehr als 35 Hauptstandorte auf der ganzen Welt. Die sieben Marken Bharatbenz, Freightliner, Fuso, Mercedes-Benz, Setra, Thomas Built Buses und Western Star beschäftigen mehr als 100.000 Mitarbeiter. 2019 lieferte der Geschäftszweig rund eine halbe Millionen Fahrzeuge aus. Der Umsatz des Lkw-Geschäfts belief sich auf auf 40,2 Milliarden Euro, im Busbereich waren es 4,7 Milliarden Euro. (ampnet/jri)
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