Cool: SUV und Klima
Das SUV genießt ungebrochen die Gunst der Autokäufer, ergab die diesjährige Aral-Studie bei der Frage, welche Karosserieform das nächste Auto haben wird. Nur der praktische Kombi liegt noch knapp davor. Bei der Ausstattung ist den Autokäufern das Klima besonders wichtig.
Es scheint noch praktisch denkende Autofahrer zu geben: Der Kombi ist für rund 23 Prozent der Menschen, die sich in den nächsten anderthalb Jahren ein Auto kaufen wollen, egal ob neu oder als Jahreswagen, die erste Wahl hinsichtlich der Karosserieform. Direkt dahinter kommt aber schon mit 22 Prozent das SUV, das in der Beliebtheit den größten Sprung nach vorn gemacht hat. Innerhalb von zwei Jahren legten die Stadtgeländewagen um sieben Prozent zu, seit 2015 insgesamt sogar um 17 Prozent. Männer stehen überproportional auf die Dickschiffe (25%, Frauen nur 15%), aber auch ältere Fahrer, vermutlich wegen der erhöhten Sitzposition.
Die klassische Limousine folgt auf Platz 3 mit 20 Prozent der Kaufinteressenten. Etwas überraschend erscheint der deutliche Rückgang des Interesses an den vor wenigen Jahren noch sehr beliebten Vans (2%) und Mini-Vans (6%). Scheinbar präferieren Papis immer mehr die SUVs, denn da passt die Familie auch rein und man kann auch mal auf dicke Hose machen, wenn die Kinder in der Kita sind. Es scheint nicht zu weit hergeholt anzunehmen, dass die angesagten Kolosse im kommenden Jahr auch den Kombis den Rang ablaufen werden.
Bei der Ausstattung beweisen die Autokäufer Klima-Bewusstsein: Für 75 Prozent aller Fahrer ist die Klimaanlage eine unverzichtbare Ausstattung, gefolgt von elektrischen Fensterhebern mit 73 Prozent und Kopf- und Seitenairbags (70%). Dagegen rangieren Niveauregulierung (15%), Allradantrieb (23%), Head-up-Display (25%) oder die Verkehrszeichenerkennung (28%) eher auf Schnickschnack-Niveau. Beheizbare Sitze sind dagegen für 68 Prozent wichtig – man will ja auch nicht frieren.
Bemerkenswert scheint der zunehmende Wunsch nach einem Automatikgetriebe. Immerhin 34 Prozent der Kaufwilligen will beim nächsten Auto nicht mehr selber schalten müssen – für deutsche Verhältnisse eine beachtliche Zahl und sicher ein Hoffnungsschimmer für die Elektromobilität. Die gegenwärtige Debatte über eine vereinfachte Führerscheinprüfung für Automatikfahrzeuge dokumentiert den augenblicklichen Wandel.
Das Wunsch-Auto der unmittelbaren Zukunft ist gewissermaßen innen klimaneutral, hat einen erhöhten Coolness-Faktor bei gleichzeitig hohem Nutzwert und optimaler Verkehrs- und Unfallsicherheit. Diese Vorgaben erfüllen die SUVs bravourös. Sollten die reinen Elektroantriebe in Zukunft ihren augenblicklichen Kaufwunsch-Wert von rund sieben Prozent in nächster Zeit signifikant steigern können, würden Fahrzeuge wie der Audi e-tron oder der Mercedes EQC vielleicht über ihre derzeitige Funktion als Markenbotschafter hinauswachsen zu einer Alternative, die wenigstens auf dem Papier auch außen klimaneutral ist.
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