"Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten"
VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch rechnet angesichts des Umstiegs auf die E-Mobilität mit stark steigenden Preisen für Kleinwagen. Das heutige Preisniveau sei nicht zu halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden.
Daher werde es im Kleinwagen-Segment ganz unweigerlich zu erheblichen Preiserhöhungen kommen, sagte Pötsch der Welt am Sonntag. Als ein Beispiel nannte er den Volkswagen I.D. Das erste als reiner Stromer entworfene Fahrzeug des Wolfsburger Autoherstellers soll im kommenden Jahr zu Preisen ab 30.000 Euro erhältlich sein. Pötsch wies darauf hin, dass die Kunden bei Elektroautos einige Abstriche hinnehmen müssten. So liege die Reichweite derzeit meist nur zwischen 300 und 400 Kilometern – deutlich weniger als bei Benzinern oder Dieseln.
Künftig werde sich die Frage stellen, ob sich Menschen mit niedrigem Einkommen noch ein eigenes Auto leisten können, warnte Pötsch. Dies sei bei der Festlegung neuer CO2-Grenzwerte in den Hintergrund geraten. Nach seinen Worten gebe es aber keine Alternative zum Elektroauto. Daher werde Volkswagen massiv in den Bau von Antriebsbatterien investieren, unterstrich der Aufsichtsratschef.
Vor dem Hintergrund verschärfter Grenzwerte für den CO2-Ausstoß hatte auch VW-Vertriebschef Christian Dahlheim in der vergangenen Woche vor steigenden Autopreisen gewarnt. Er sprach von Steigerungen der Materialkosten in einer Größenordnung von durchschnittlich bis zu 3.000 Euro je Fahrzeug. Dies dürfte dann auch auf die Preise im Autohandel durchschlagen. (jg)
Passend zu diesem Artikel
Nach stetig steigenden Preisen bis zum März 2023 hat sich der Wind auf dem Gebrauchtwagenmarkt gedreht: Die Preise fallen, die Nachfrage ist verhalten und die Standtage der Fahrzeuge auf den Höfen der Händler nehmen merklich zu.
DS Automobile aktiviert bei seinen Hybridsystemen ein neues „Assistenzsystem“. Hybridfahrzeuge mit „Iris-System“ schalten bei der Einfahrt in eine Umweltzone den Verbrenner ab und auf Elektroantrieb um – ohne Zutun des Fahrers.
Ein Softwareupdate soll das Mittelklassemodell wieder gesetzeskonform machen. Beim Kleinwagen ist ein mechanischer Eingriff nötig. In Summe geht es hierzulande um rund 9.600 Einheiten.