JD Norman Industries übernimmt REGE Motorenteile
Mit voraussichtlicher Wirkung zum 1.1.2018 wird der US-amerikanische Zulieferer JD Norman Industries Inc. das Geschäft der REGE Motorenteile GmbH übernehmen. Die 1.000 Arbeitsplätze in Thüringen, Hessen und Rumänien sollen erhalten bleiben.
Damit ist das internationale Bieterverfahren für das Westthüringer Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Der 1987 gegründete Automobilzulieferer REGE wurde mehrfach verkauft und ist seit Sommer 2015 Teil eines internationalen Unternehmensverbunds: Die Amtek-Group mit Hauptsitz in Indien investierte in die REGE Motorenteile GmbH, um ihre internationale Marktstellung im Automotive-Sektor zu festigen. "Trotz der Zuführung von Kapital, der Durchführung von Personalmaßnahmen und einer insgesamt guten Auftragslage traten Liquiditätsprobleme auf, die sich mit eigenen Mitteln aus dem operativen Geschäft nicht lösen ließen", heißt es in einer Pressemitteilung. In der Folge war Anfang 2017 das Insolvenzverfahrens eröffnet worden.
Aus den zahlreichen interessierten Investoren kristallisierten sich vier ernst zu nehmende Bieter heraus, von denen schließlich JD Norman Industries überzeugte. Die international tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in Addison bei Chicago wurde 2004 gegründet. Der Hersteller von Metallbauteilen und -systemen agiert bislang an zehn Standorten in den USA, Mexiko, Kanada und Großbritannien. JD Norman Industries ist spezialisiert auf die Herstellung technisch hochentwickelter Produkte, darunter Umformteile, zerspanend bearbeitete Bauteile und Gussteile für Automobiltechnik, Industrie- und Transportgüter. In den vergangenen zwölf Jahren hatte der Gründer Justin D. Norman bereits elf Unternehmen erfolgreich in die Gruppe integriert.
Mit der Übernahme der REGE Motorenteile GmbH macht JD Norman Industries den ersten Schritt auf den europäischen Kontinent. Gehörten bisher unter anderem General Motors und Ford zu den Kunden, soll der neue Standort die Türen zu den großen deutschen Autoherstellern öffnen – an erster Stelle wird Volkswagen genannt.
„Es heißt immer, Unternehmen der Automotive-Branche seien bei der derzeitigen Marktlage nicht sanierbar“, sagt Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß. „REGE ist das beste Gegenbeispiel. Hier haben wir wohl das deutschlandweit größte Verfahren aufgrund eines Fremdantrags seit Inkrafttreten des ESUG, dem Gesetz zur weiteren Erleichterung von Unternehmenssanierungen. Zum Glück ist es uns gelungen, das bereits verlorene Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen und hierdurch die Arbeitsplätze, welche von erheblicher Bedeutung für die Entwicklung der Region sind, nachhaltig und auf Dauer zu sichern.“ (jg)
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