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Teilegroßhandel 24. Oktober 2018

Online-Teilehandel weiterhin auf Wachstumskurs

Der Handel mit Autoersatzteilen findet verstärkt über das Internet statt. Bis zu 14 Prozent werden mittlerweile online verkauft. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des Vereins Freier Ersatzteilemarkt e.V. (VREI).

Bereits zum dritten Mal seit 2012 hat der VREI e.V., die Interessensvertretung von 55 namhaften Teileherstellern und Automobilzulieferern im freien Ersatzteilmarkt, diese Studie in sechs europäischen Ländern durchgeführt. Weiterer Herausgeber ist das Marktforschungs- und Beratungsunternehmens 2HMforum. Neben der Bestimmung von Online-Volumen, Online-Anteilen und der Marktentwicklung, stehen die wesentlichen Marktakteure und Warenströme im Fokus der Analyse. Die Studienergebnisse beruhen auf Interviews mit Onlineshop-Betreibern, automatisiertem Web-Tracking von Absatz- und Umsatzzahlen, umfangreicher Sekundärdatenanalyse sowie Gesprächen mit Experten aus dem Automotive Aftermarket.

„Als hauptsächliche Wachstumstreiber erweisen sich neben dem Preisvorteil auch die zunehmende Etablierung, Internationalisierung und Professionalisierung der Online-Player“, analysiert Bill Dickman, Leiter International Business bei 2HMforum. Das Wachstum im Online-Markt zeige sich im Vergleich zu den goldenen Zeiten des Online-Handels mit hohen zweistelligen Wachstumsraten zu Beginn des Jahrzehnts einerseits verlangsamt, sei jedoch keinesfalls vorbei. In einigen Märkten sei in den kommenden drei Jahren, eine erneute Beschleunigung des Wachstums zu erwarten. Die erwarteten Wachstumsraten fallen im europäischen Vergleich mit zwischen 4-5% (Nordische Länder und Frankreich) und 8% (Deutschland) durchaus unterschiedlich aus. In Summe seien in den nächsten Jahren Online-Anteile von bis zu 18 % zu erwarten.

Wesentliche Gründe für das stetige Online-Wachstum würden in der wachsenden Bedeutung der "Big-Player" (z.B. Mister-Auto, Oscaro, Kfz-Teile24, Autodoc) liegen. Während eBay Motors seine Vormachtstellung vorerst beibehalte, wachse Amazon, insbesondere im Zusammenhang mit „Easy Products“, sehr stark und halte bereits deutliche Marktanteile in Deutschland. Allerdings komme auf die Internet-Akteure eine ähnliche Marktkonsolidierung zu, wie sie aktuell auch im klassischen Teilevertrieb zu beobachten sei. Ein zunehmendes Engagement von Großhändlern im Online-Geschäft gelte - den befragten Experten zufolge - als sehr wahrscheinlich. Zudem zeigten sich neue Online-Geschäftsmodelle mit Serviceangeboten, wie die Werkstattplattform „who-can-fix-my-car“ in UK, die den Online-Handel mit Autoersatzteilen weiter antreiben. „Vor dem Hintergrund weiteren Online-Wachstums werden strategische Partnerschaften zwischen Werkstatt, Handel und Hersteller an Bedeutung gewinnen“, vermutet Thomas Fischer, Vorstand des VREI e.V.

Der günstige Preis sei nach wie vor der relevanteste Punkt im Internethandel. Während aktuell die Preisunterschiede zum „klassischen“ Vertriebskanal auf bis zu 30% angewachsen seien, erwarte die Mehrheit der befragten Shop-Betreiber nun eine Beruhigung oder gar einen Rückgang dieser Entwicklung. Bezüglich einer europaweiten Annäherung der Preisniveaus bestehe bei den befragten Experten hingegen noch kein abschließender Konsens. Die Zusammenfassung der aktuellen Studie mit vielen Details und aufschlussreichen Daten zu den einzelnen Märkten und Online-Anbietern ist über den VREI e.V. zum Preis von 1.590 € erhältlich. www.vrei.de

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