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Automechanika 28. September 2021

Messe 2021: Anders, dennoch lohnenswert

Es war eine ungewöhnliche Automechanika in diesem Jahr: Die Anzahl der Aussteller reichte aus, um die Halle 3 zu füllen. Für die Auger Autotechnik GmbH in Köln hat sich der Messestand trotzdem gelohnt.

Guter Dinge: Für das Auger-Team hat sich der Besuch der Automechanika offenkundig ausgezahlt.
Guter Dinge: Für das Auger-Team hat sich der Besuch der Automechanika offenkundig ausgezahlt.

„Es war nicht wie in den Vorjahren, aber wir haben tatsächlich viele gute Gespräche während dieser drei Tage geführt“, sagt Michael Storm, Leiter des Vertriebs für Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux (im Bild, ganz links): „Gespräche, aus denen sich im Nachgang bestimmt das ein oder andere gute Geschäft ergibt.“ Für das Unternehmen war es aber auch ein symbolischer Akt, sich an der – wenn auch deutlich abgespeckten – Automechanika zu beteiligen: „Für uns ist das ein klares Bekenntnis zum Messe-Standort Frankfurt. Die Automechanika war vor Corona unsere wichtigste Messe und das wird sie auch während und nach der Pandemie bleiben“, macht Storm deutlich.

In Frankfurt hat sich Auger ganz klar auf eine seiner Kernkompetenzen fokussiert: Fahrwerk und Lenkung. Das Unternehmen bietet als Hersteller ein breites Programm an Lenkungsteilen, sowohl für ältere als auch neue Nutzfahrzeuge: Beispielsweise für die neuen Modelle der S- und R-Serie aus dem Jahr 2016 von Scania, über den Mercedes Actros II (MP4), Atego III, Arocs und Antos, den DAF LF6/XF6, den Iveco Stralis Euro 6, die Reihen TGS und TGX von MAN, dazu die T-, C-, K- und D-Serie von Renault und die Modelle Volvo FH4/FM4. Bei den Transportern kann Auger laut eigenen Angaben vom Mercedes Sprinter bis zum Renault Mascott und Iveco Daily alle Typen bedienen. Auch Lenkungsteile für Busse gehören zum Lieferprogramm. Hier nennen die Ersatzteilspezialisten aus Köln als Beispiele die B-Serie von Volvo, den Citaro, Neoplan und die O-Serie.

Weitere Programm-Erweiterungen

„Das ist aber noch nicht alles. Gerade sind wir dabei, unser Programm in den Bereichen Fahrwerk und Lenkung noch einmal deutlich zu erweitern“, sagt Daniel Most, Gebietsverkaufsleiter Nfz bei Auger (oben im Bild, zweiter von links). Most hat in seinem Berufsleben schon einige Erfahrung mit Lenkungen von Nutzfahrzeugen sammeln können: „Salz, Frost und Feuchtigkeit setzen den Komponenten erheblich zu, insbesondere den Gummiteilen“, sagt er. Was er auch häufig beobachtet, sind undichte Lenkhilfepumpen, die immerhin einen Druck von 80 bis 155 bar aufbauen – je nach Fahrzeug. „Deswegen kann man auch einen Servoschlauch nicht mit Panzerband reparieren“, stellt er klar.

Schon häufiger habe er aber beobachtet, dass die Zugmaschine oder der Transporter so lange gefahren werden, bis nichts mehr geht oder bis die Hauptuntersuchung das Fahrzeug in die Werkstatt zwingt. „Soweit muss es nicht kommen, mit einem gelegentlichen Blick auf die Lenkungskomponenten lässt sich dieser Ärger – und damit unnötige Standzeiten – vermeiden.“ Spätestens bei der Lenkungsprüfung während der Hauptuntersuchung, auf der so genannten „Rüttelplatte“, kommen ohnehin alle Mängel schonungslos ans Licht: Achsschenkelbolzen mit zu viel Spiel, poröse Gummiteile, verbogene Spurstangen – die ganze Palette der bösen Überraschungen. Wenn der Prüfer oben am Lenkrad dreht und sich unten leider überhaupt nichts bewegt, dann ist das kein gutes Zeichen. Ein Großteil des Programms der Lenkungsteile ist laut Angaben von Auger als kompletter Reparatursatz für eine schnelle Montage erhältlich. Damit der zeitliche Vorteil nicht über lange Wege ausgehebelt wird, liefert das Unternehmen über Nacht aus dem Zentrallager in Köln.

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Sicherheit auf einen Blick

Mit in die Rubrik Lenkungs-/Achsteile fällt für Auger auch eine Kleinigkeit, die man früher als „Pfennigsartikel“ bezeichnet hat, deswegen aber nicht minder wichtig ist: Radmutter-Indikatoren. Die sind zwar nicht mehr neu auf dem Markt und in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich, aber Auger hat eine Lösung aus der konzerneigenen Entwicklung zu bieten, die sich einfach montieren und schnell einzeln ersetzen lässt. Der Staubkappen-Indikator des Unternehmens besteht aus zwei Teilen: zum einen aus der Staubkappe für die Radmutter und zum anderen aus einem Ring mit Zeiger, der oben aufgesteckt wird und sich mit feinen Rastpunkten exakt positionieren lässt. Denn das Problem bei der Montage von Indikatoren ist, dass die Radmuttern für gewöhnlich nicht in der optimalen Position stehen, um Indikatoren aufzustecken. Bei der zweiteiligen Neuentwicklung gibt es dieses Problem nicht mehr: mit dem Zeiger zur Radnabe oder Pfeil auf Pfeil gedreht ist so auf einen Blick erkennbar, wenn sich die Radmutter gelöst hat. Die Staubkappe verhindert zudem unnötige Korrosion, wenn sie mit ein wenig Fett gefüllt wird. Wer keine knalligen Farben an den Rädern seines Nutzfahrzeugs mag, kann die Staubkappenindikatoren auch in dezenteren Farben bekommen.

Auger verzeichnet für die verschiedenen Radmutter-Indikatoren insgesamt 147 Referenzen. Die gängigen Schlüsselweiten für Deutschland sind 32 oder 33, lieferbar sind aber alle Schlüsselweiten zwischen 17 und 43. Neben den zweiteiligen Indikatoren hat das Unternehmen auch einteilige Staubkappen-Indikatoren im Programm, die ebenfalls mit einem Pfeil versehen sind. Eine weitere Möglichkeit zur Radkontrolle ist ein Indikator, der zwei nebeneinanderliegende Radmuttern mit einem Kunststoffstreifen verbindet und so Fehlstellungen anzeigt. Als „große“ Lösung bietet Auger einen Kunststoffkranz, der sämtliche Radmuttern abdeckt und miteinander verbindet. Davon gibt es eine kleinere Variante, die lediglich immer zwei Radmuttern bedeckt.

Für nur wenige Cent wird das Nutzfahrzeug mit den Indikatoren nicht nur sicherer, sondern Fuhrparks sparen auch Zeit und Arbeit. „Eigentlich ist es eine ganz klare Sache: Der Fahrer muss sich vor Fahrtantritt vom sicheren Zustand der Räder und Bereifung überzeugen, so steht es in den Unfallverhütungsvorschriften“, weiß Storm. Das heißt im Klartext: Radkreuz nehmen und Radmuttern prüfen. Bei einem Nutzfahrzeug mit mehreren Achsen bedeutet das einen enormen Zeitaufwand, der zudem auf Dauer dem Rücken schadet. (red)

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