Nachfrage nach Dieseln weiter im Sturzflug
Nur noch 6 % der Autofahrer, die in nächster Zeit ein neues oder gebrauchtes Auto kaufen wollen, würden einen Diesel wählen. Drohende Fahrverbote sind für die große Mehrheit ein ausschlaggebendes Argument.
Eine Umfrage der KÜS ergab, dass von den befragten Autofahrern, die sich in den nächsten 12 Monaten ein neues Auto kaufen wollen, 39 % einen Neuwagen planen und sich 38 % für einen Gebrauchten entscheiden werden.
Bei den Antriebsarten haben der Diesel-Skandal und mögliche Fahrverbote die Lage kräftig zu Gunsten des Benziners verschoben. Gut 57 % werden sich beim Kauf für einen fremdgezündeten Motor entscheiden.
Diesel auf neuem Tiefststand:
Gaben vor zwei Jahren noch fast ein Viertel (23 %) der Befragten an, einen Diesel zu kaufen, so bröckelte die Gunst der Selbstzünder von 14 % in 2017 auf den neuen Tiefstwert von nunmehr 6 % - die mangelnde Nachfrage trifft entsprechend auch den Gebrauchtmarkt hart.
Auch in Sachen alternativer Antriebe kommt langsam aber sicher Schwung auf: Der Anteil der Käufer, die eine Hybrid kaufen möchten, kletterte von 9 % in 2016 auf aktuell 15 %, bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen konnte sich der Anteil gegenüber dem Vorjahr mit 3 % dieses Jahr sogar auf 6 % verdoppeln.
Der durchschnittliche Neuwagenpreis liegt unverändert bei 30.550 €, für einen Gebrauchtwagen investieren die Befragten rund 13.265 €. Statt das eigene Auto zu kaufen, ist Leasing weiter im Trend. Ein Drittel der Befragten sind bereit ein Auto zu leasen, über die Hälfte würde einen Leasingrückläufer als Gebrauchtwagen in Betracht ziehen.
Für die Ergebnisse wurden im März 1000 Probanden sowohl telefonisch als auch über Onlineumfrage zu ihrem Kaufverhalten analysiert. Grundlage bildeten die KBA-Bestandsdaten (Bestandsanteile PKW, Altersegment).
Quelle: KÜS
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