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Umfrage 7. Februar 2023

Freie Werkstätten agieren zunehmend nachhaltig

Viele freie Werkstätten in Deutschland setzen bereits Nachhaltigkeitsmaßnahmen um. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Initiative „Qualität ist Mehrwert“. Aber es gibt durchaus noch Luft nach oben.

28,5% der befragten Werkstätten gewinnen bereits Solarstrom über eine Photovoltaik-Anlage.
28,5% der befragten Werkstätten gewinnen bereits Solarstrom über eine Photovoltaik-Anlage.

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit in freien Werkstätten? Und welche Maßnahmen werden bereits umgesetzt? Die Initiative „Qualität ist Mehrwert“ wollte es genau wissen und hat Werkstätten dazu befragt. An der im vergangenen Herbst durchgeführten Online-Umfrage nahmen 824 Kfz- und Nfz-Werkstätten teil. Die Ergebnisse geben einen Einblick zum aktuellen Stand der Nachhaltigkeit in der Branche. 

Nachhaltigkeit ist auf dem Radar

Fast 90 % der Teilnehmer geben an, sich schon einmal Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit gemacht zu haben. Mehr als die Hälfte (56%) davon hat bereits erste Dinge umgesetzt. 81% halten es für sinnvoll, ihre Werkstatt nachhaltiger zu gestalten. Für viele Werkstätten gehören Nachhaltigkeitsmaßnahmen bereits heute zum Alltag: Vor allem bei der Abfallentsorgung und beim Energieverbrauch achtet ein Großteil der Werkstätten (77%) auf umweltgerechtes Handeln. Jeweils 59% der befragten Werkstätten setzen wiederaufbereitete Teile ein und digitalisieren Prozesse, um Papier und Toner zu sparen. 85% der teilnehmenden Werkstätten wünschen sich, mehr Ersatzteile reparieren zu können. 

Auch wenn für viele Werkstätten Nachhaltigkeit relevant ist, nutzen die meisten der befragten Werkstätten klassische Energiequellen: Rund 61% setzen auf herkömmlichen Strom. Umweltfreundliche erneuerbare Energiequellen kommen etwa bei einem Drittel der Werkstätten zum Einsatz: 28,5% der befragten Werkstätten gewinnen Solarstrom über eine Photovoltaik-Anlage, 17% nutzen Öko-Strom, rund 6% der Teilnehmer setzen auf andere Quellen, beispielsweise Brennholz, Pellets, Fernwärme oder Wärmepumpen. 

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Nachhaltigkeitsaspekte bei Kaufentscheidung 

Über 40% der befragten Werkstätten geben an, dass sich Kunden nicht für Nachhaltigkeit bei ihren Leistungen interessieren. Damit liegt die Branche im Durchschnitt: Entsprechend einer Befragung von Statista sind Nachhaltigkeitsaspekte für 58 % der Kunden (sehr) wichtig. 

Da bereits viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Werkstätten umgesetzt werden, liegt hier ein großes Potenzial: Werkstätten haben die Möglichkeit, durchgeführte Aktivitäten gezielt an Kunden zu kommunizieren und somit Aufklärungsarbeit zu leisten. Das ist insofern empfehlenswert, als dass davon auszugehen ist, dass die Relevanz von Nachhaltigkeit als Kaufkriterium künftig weiter steigen wird. 

Mehr Informationen zu Fördermitteln 

Fördergelder zur Verbesserung der Energieeffizienz der Werkstatt werden selten genutzt: 56% der Befragten geben an, keine Förderprogramme zu kennen und fast 29% halten die Beantragung für zu aufwendig. Nur wenige Werkstätten haben bereits Fördermittel für eine energieeffiziente Werkstatt beantragt oder erhalten. 

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse zeigen, dass der freie Markt in Sachen Nachhaltigkeit bereits gut aufgestellt ist.  Klar ist aber auch: Es geht noch deutlich besser! Aus der Umfrage geht aber auch hervor, dass die Branche gefragt ist, freie Werkstätten zu unterstützen: mit reparaturfähigen Komponenten, wiederaufbereiteten Teilen sowie mehr Informationen zu Nachhaltigkeit und Förderprogrammen. 

Die Ergebnisse der gesamten Werkstatt-Umfrage stehen online zum Herunterladen bereit:  https://qualitaet-ist-mehrwert.de/kfz/aktuelles/nachhaltigkeit-in-freien-werkstaetten/

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