VW will Radfahrer schützen
So genannte „Dooring“-Unfälle, also Kollisionen, bei denen Radfahrer von unachtsam geöffneten Fahrzeugtüren erfasst werden, will Volkswagen mit einer neuen Technik reduzieren.
Schnell ist es passiert: Das Auto geparkt, die Fahrertür mit der linken Hand bereits geöffnet – und schon kracht es. Dooring-Unfälle (door = engl. für Tür) nehmen bundesweit zu. Zum einen, weil der Parkdruck und die Anzahl an Fahrzeugen steigen, zum anderen, weil immer mehr Bürger mit dem E-Bike schnell unterwegs sind. VW bietet daher nun eine Ausstiegswarnung an, die sowohl die Fahrer- als auch Beifahrertür absichern soll und beim parkenden Fahrzeug aktiviert bleibt. Neben einer optischen und akustischen Warnung wird bei den neuesten ID.7-Fahrzeugen sogar das Öffnen der Tür verzögert, sobald sich ein Radler im Gefahrenbereich befindet.
Heckradar erkennt Gefahren
Prinzipiell funktioniert die Ausstiegswarnung wie der Totwinkelassistent während der Fahrt: Die beiden äußersten Heck-Radarsensoren scannen während des Parkvorgangs und bis zu drei Minuten nach Abstellen die Umgebung nach hinten. Dabei wird die Objekterkennung auf Personen und Radfahrer umgeschaltet, die andere Radarsignaturen besitzen als Karossen auf der Autobahn. Gleichzeitig erfordert die urbane Umgebung eine veränderte Objekterkennung, da sich viele Störobjekte wie andere parkende Autos, Bäume, Bänke, Litfaßsäulen und vieles mehr im Erkennungsbereich des Radars befinden.
Erkennt das Radar ein sich auf die Autotür zu bewegendes Objekt, ertönt ein akustisches und ein optisches Warnsignal bereits vor Betätigen des Türgriffs. Bei den neuesten Fahrzeugen der ID-Baureihe, die über ein rein elektronisches Türschloss verfügen, wird sogar die Öffnung der Tür verzögert, bis der Gefahrenbereich wieder frei ist. Bei Modellen mit mechanischem Türschloss (Passat, Tiguan, Golf) ist diese Verzögerung nicht möglich, da die Bordelektronik keinen direkten Zugriff auf das Schloss hat. Hier bleibt es bei den Warnsignalen für den Fahrer.
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