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Fahrzeughersteller 16. März 2018

VW: Neues Kompetenzzentrum Sicherheit

Volkswagen bündelt seine Aktivitäten in der Fahrzeugsicherheit. Kernstück des Neubaus in Wolfsburg ist eine Schlittenanlage, die erstmals auch horizontale und vertikale Seitwärts- und Drehbewegungen der Karosserie simulieren kann.

Schlittenanlage im VW-Kompetenzzentrum Sicherheit in Wolfsburg.
Schlittenanlage im VW-Kompetenzzentrum Sicherheit in Wolfsburg.

„Die Schlittenanlage ermöglicht uns, dynamische Bewegungen beim Crash abzubilden und sogenannte vorgebremste Unfallszenarien realitätsnah zu simulieren“, sagt Dr. Gunnar Koether, Leiter Fahrzeugsicherheit bei Volkswagen. Möglich wird dies durch ein komplexes und exakt steuerbares Hydrauliksystem in der Schlittenanlage, das ein nach vorn gerichtetes ‚Nicken‘ und ein Seitwärts-‚Gieren‘ des Versuchsträgers unmittelbar vor dem Aufprall simuliert. „Wir können dadurch“, so Koether weiter, „die Wirkungsweise moderner aktiver Sicherheitssysteme wie z.B. der Notbremse bei Schlittenversuchen exakt darstellen.“ Die Versuchsträger werden in diesem Fall auf 80 km/h beschleunigt und dann kurz vor dem Aufprall abgebremst. Dieses Vorbremsen entspricht einem realitätsnahen Unfallverlauf.

Foto: Volkswagen

Auf der neuen Crashtestanlage sind Versuche mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und einem Gesamtgewicht von bis zu drei Tonnen möglich. Die Länge des Unterflur-Seilzug-Schienensystems im Hallenboden beträgt über 140 Meter. Durch ein neues Wechselpaletten-System kann parallel zum Schlittenversuch bereits der nächste Test vorbereitet werden, was die Effektivität und Taktung erhöht. Rund 800 Schlittentests werden jährlich in der Technischen Entwicklung von Volkswagen durchgeführt.

Im Erdgeschoss der Halle sind neben dem Schlittensystem zahlreiche Prüfstände untergebracht. Im ersten Stock werden die Versuchsträger für die Crashtests vorbereitet und anschließend umfassend untersucht und analysiert. Im zweiten Stock befinden sich die Arbeitsplätze der Entwicklungsmannschaft. Die neue Anlage wurde in direkter Nachbarschaft der zweiten Crashanlage gebaut, die seit 1988 in Betrieb ist. Beide werden über die gleiche Messwarte gesteuert.

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