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Autonomes Fahren 2. März 2023

Mercedes „Drive Pilot“ fährt ohne Hand am Lenkrad

Ab sofort ist der „Drive Pilot“, ein System für hochautomatisiertes Fahren für die S-Klasse und den EQS, bestellbar. Damit ist Mercedes‑Benz der weltweit erste Automobilhersteller mit einer international gültigen Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren, der ein solches System ab Werk optional für Fahrzeuge aus der Serienproduktion anbietet.

Ein EQS mit Drive Pilot bewegt sich hochautomatisiert im Straßenverkehr
Ein EQS mit Drive Pilot bewegt sich hochautomatisiert im Straßenverkehr

Der „Drive Pilot“ ermöglicht es Kunden, bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h die Kontrolle unter bestimmten Bedingungen an das System zu übergeben. Nach Aktivierung regelt das System Geschwindigkeit und Abstand und führt das Fahrzeug innerhalb der Spur. Das System reagiert auch auf unerwartet auftretende Verkehrssituationen und bewältigt diese eigenständig etwa durch Ausweichmanöver innerhalb der Spur oder durch Bremsmanöver. Mercedes-Benz System für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 3) baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die der Hersteller für einen sicheren Betrieb für unverzichtbar hält. Dazu gehören hauptsächlich Radar, LiDAR und Kameras aber auch Ultraschall- oder Nässesensoren liefern wertvolle Daten.

Redundanz für sicheres hochautomatisiertes Fahren

Ein hochautomatisierter Fahrzeugbetrieb nach SAE-Level 3 erfordert einen Systemaufbau, der es ermöglichen muss, Störungen – einfache wie schwerwiegendere – sicher zu beherrschen. Die redundante Architektur umfasst das Bremssystem, die Lenkung, die Stromversorgung sowie Teile der Sensorik wie etwa für die Umfelderkennung und Fahrdynamikberechnung. Die Batterie, der Lenkmotor, die Raddrehzahlsensorik bis hin zu den unterschiedlichsten Algorithmen, die das System für die Datenberechnung nutzt, sind ebenfalls doppelt ausgelegt. Darüber hinaus sind Teile der Sensorik auch funktional redundant, da sie sich durch ihre unterschiedlichen physikalischen Konzepte (u.a. optisch; Ultraschall; Radiowellen) ergänzen und so stets eine sichere Übergabe ermöglicht wird.

Mercedes setzt den Lidar aktuell nur in der Oberklasse ein
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Zentimetergenaue Positionsbestimmung

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Der exakte Standort wird über ein hochpräzises Positionierungssystem ermittelt, das wesentlich leistungsfähiger ist als herkömmliche GPS-Systeme. Ergänzend zu den von LiDAR-, Kamera-, Radar- und Ultraschallsensoren erfassten Daten liefert eine digitale HD-Karte ein dreidimensionales Straßen- und Umgebungsbild mit Informationen zu Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen und besonderen Verkehrsereignissen (z.B. Unfälle oder Baustellen). Diese hochpräzise Karte unterscheidet sich von Karten für reguläre Navigationsgeräte unter anderem durch ihre höhere Genauigkeit im Zentimeter- statt im Meterbereich und ihr detailliertes Kreuzungs- und Streckenmodell. Die Kartendaten werden in Backend-Rechenzentren gespeichert und ständig aktualisiert.

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