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ZKF 21. Februar 2023

Gut auf Preisverhandlungen vorbereiten!

Hohe Auftragsbestände, steigende Kosten, Ersatzteilrückstände und fehlendes Fachpersonal. Die Situation im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerks ist aktuell nicht einfach. Auf der jüngsten ZKF-Klausurtagung wurden mögliche Lösungsansätze diskutiert

Unfallschäden gibt es trotz aller modernen Assistenzsysteme genügend. Es fehlt den Karaosseriebetrieben allerdings an Kapazitäten, diese abzuarbeiten. 
Unfallschäden gibt es trotz aller modernen Assistenzsysteme genügend. Es fehlt den Karaosseriebetrieben allerdings an Kapazitäten, diese abzuarbeiten. 

Der Engere Vorstand des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) diskutierte auf seiner diesjährigen Klausurtagung Anfang Februar im nordhessischen Landau über zentrale Aufgaben des Berufs- und Wirtschaftsverbands. Auf der Agenda stand die Analyse der derzeit wirtschaftlichen Probleme der Branche, aber auch sich daraus ergebende Chancen sowie zukunftsweisende Inhalte der verschiedenen diesjährigen geplanten Veranstaltungen, wie z. B. dem ZKFBundesverbandstag in Bremen.

Der ZKF-Vorstand analysierte die zurückliegenden Krisenjahre mit spürbaren Folgen im Bereich der betrieblichen Renditen: Energiekrise, herausfordernde Ersatzteilversorgung, Lieferschwierigkeiten bei Aufbauten und daraus entstehende Liquiditätsprobleme, Fachkräftemangel, aber auch hohe Krankenstände bei den Mitarbeitern lassen in den Betrieben Engpässe entstehen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Damit zusammenhängend gebe es deutlich mehr Schäden als verfügbare Kapazitäten in den Reparaturbetrieben. Auch die herstellenden Mitgliedsbetriebe im ZKF hätten zwar gefüllte Auftragsbücher, würden aber wegen der Verzögerung bei der Belieferung mit Fahrgestellen durch die Fahrzeughersteller mit Liquiditätsengpässen durch die Vorfinanzierung der Aufträge kämpfen.

Der Engere Vorstand des ZKF bei seiner Klausurtagung in Landau (Nordhessen). 
Der Engere Vorstand des ZKF bei seiner Klausurtagung in Landau (Nordhessen). 

Der ZKF-Vorstand empfiehlt seinen Betrieben, die Lage exakt zu beobachten und die hohen Auftragsbestände als Verhandlungsmasse in den Jahresgesprächen mit Versicherern intelligent zu nutzen. Hierfür sei es besonders wichtig, betriebswirtschaftlich gut vorbereitet in Preisverhandlungen zu treten. „Alle auftragsbezogenen Aufwände sowie die Gemeinkosten müssen sich im betriebsindividuellen Stundenverrechnungssatz (SVS) und in den Kalkulationen für Aufbauten wiederfinden“, betont ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen des Betriebes würden dabei zur Transparenz für die Gespräche beitragen. „Dieses Vorgehen ist für Betriebe überlebenswichtig, um zahlungsfähig zu bleiben“, so Aukamm.

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Fazit des ZKF-Präsidenten Peter Börner: „Für unsere Verbandsaufgabe ist es wichtig, wenn wir uns einmal im Jahr für zwei Tage ‘einschließen’, um die Maßnahmen und Themen intensiv abzuarbeiten. Die Ergebnisse daraus sind für unseren Verband ein mittel- bis langfristiger strategischer Fahrplan, um die Jahresaufgaben abzuarbeiten. Nur so lassen sich für unsere Branche die Ziele für eine erfolgreiche Zukunft umsetzen.“

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