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Gebrauchtwagenhandel 10. November 2022

E-Autos: Bedenken wegen Batterieleistung

Neben dem Tachostand ist bei gebrauchten Elektroautos wichtig, wie gut der Akku performt. Vor allem ältere Autokäufer haben Vorbehalte und entscheiden sich oft gegen gebrauchte Stromer.

Günstige Energiezufuhr steht beim Kauf eines Elektroautos auf der Habenseite, die nachlassende Akkuleistung wird als Nachteil gewertet. 
Günstige Energiezufuhr steht beim Kauf eines Elektroautos auf der Habenseite, die nachlassende Akkuleistung wird als Nachteil gewertet. 

Das Interesse an Elektroautos nimmt in Deutschland beständig zu – nicht zuletzt infolge der hohen Spritpreise. Mit den steigenden Verkaufszahlen kommt derzeit auch der Markt für gebrauchte E-Autos in Fahrt. Gebrauchte Stromer wären im Gegensatz zu Neufahrzeugen, für die lange Lieferzeiten gelten, verhältnismäßig schnell zu bekommen, heißt es. Allerdings gibt es Vorbehalte gegenüber gebrauchten Elektroautos, wie eine Umfrage der Puls Marktforschung GmbH ergab. Im September befragten die Analysten rund 1.000 Autokäufer in Deutschland hinsichtlich Gebrauchtwagen mit Elektroantrieb: 56 Prozent der Befragten gaben Bedenken zu Protokoll. Waren Umfrageteilnehmer über 50 Jahre alt, so lag der Anteil an Bedenkenträgern bei 69 Prozent.

Hauptsorge gilt einer möglichen Verschlechterung des Akkus. Abhilfe könnten speziell für Stromer entwickelte Qualitätschecks für die Batterieleistung z.B. durch Prüforganisationen schaffen. „Wer im Wachstumsmarkt der gebrauchten Elektroautos punkten möchte, sollte vor dem Hintergrund unserer Studie Zertifizierungen und Prüfsiegel insbesondere zur Batterieleistung entwickeln und deutlich herausstellen“, empfiehlt Puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner. 

Wie der aktuelle „TÜV Report 2023“ ergab, stehen gebrauchte Elektroautos in den Hauptuntersuchungen nicht per se schlechter da. Stromer müssen bei den festgestellten Mängeln einen Vergleich mit Fahrzeugen mit Verbrennern nicht scheuen: Laut Pressebericht des TÜV-Verbands ist im aktuellen GW-Ratgeber mit dem Renault Zoe erstmals ein reines E-Auto mit ausreichenden Stückzahlen in der Statistik vertreten. Das Modell landet in den Prüfberichten mit einer Mängelquote von 5,3 Prozent im Mittelfeld der 2 bis 3 Jahre alte Fahrzeuge und mit 10,6 Prozent bei den 5- bis 6-Jährigen im unteren Drittel. Dem Zoe machen überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsaufhängungen und bei der Funktion der Fußbremse zu schaffen. Für die Fahrzeugbatterie ist derzeit im Rahmen der HU nur eine Sichtprüfung vorgesehen.

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