Branchenbarometer: Volle Auftragsbücher sorgen für gute Laune
Von wegen Flaute! Wie das Branchenbarometer der Berner Group zeigt, sind die Auftragsbücher der europäischen Kfz-Werkstätten gut gefüllt. Der Geschäftsklimaindex der Branche befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch.
Für das Branchenbarometer hat der Werkstattausrüster 1.319 Entscheider aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien befragt. Nachdem das erste Halbjahr deutlich besser lief als erwartet, steuert die Branche gerade auf ein Allzeithoch zu. Auch die Zukunftserwartung fällt deutlich positiver aus, als noch vor zwölf Monaten.
Beim letzten Branchenbarometer rechneten im Schnitt rund 20 Prozent der befragten Pkw-Betriebe mit einer schwächeren Werkstattauslastung in der ersten Hälfte des Kalenderjahres. Besonders groß war die Skepsis in Österreich (30 Prozent) und Deutschland (26 Prozent). Bei der neuesten Erhebung sagten jetzt hingegen lediglich 12 Prozent, dass ihre Befürchtungen auch eingetreten sind (Österreich 15 Prozent, Deutschland 13 Prozent). Mehr als 27 Prozent freuten sich stattdessen über eine höhere oder sogar viel höhere Auslastung.
Höchststände übertroffen
„Der Aufwärtstrend hat sich innerhalb des Befragungszeitraums kontinuierlich fortgesetzt. In Deutschland, Österreich und Italien hat der Geschäftsklimaindex die bisherigen Höchststände sogar übertroffen. Der Markt trotzt damit einer generell leicht rückläufigen Laufleistung.“ .“ sagt Florian Sommer, zuständiger Leiter des Mobility-Segments bei der Berner Group.
Einen anderen Grund für die positive Stimmungslage sieht der Experte im tendenziell nachlassenden Druck auf das Neuwagengeschäft: „Zwar betrifft dies die Auslastung der Werkstätten nur mittelbar. Aber wenn im Autohaus die allgemeine Stimmung durch mehr Neuzulassungen entspannter ist, kann das natürlich auch positiv auf das Service-Team ausstrahlen. Gerade in der Vertragswerkstatt sichern Neuzulassungen erfahrungsgemäß für die nächsten drei bis vier Jahre Zugriff auf das lukrative Servicegeschäft.“ Gleichzeitig sorgen gestiegene Gebrauchtwagenpreise für längere Haltedauern, entsprechend wird auch mehr in den Erhalt der Fahrzeuge investiert.
Optimistischer Blick nach vorne
Der kräftige Rückenwind lässt die Pkw-Betriebe entsprechend zuversichtlich auf den Rest des Jahres blicken. Rund 35 Prozent glauben an ein Umsatzplus in den kommenden Monaten (Vorperiode 27 Prozent). Nur knapp 13 Prozent erwarten eine Abschwächung (Vorperiode 20 Prozent).
Zusatzgeschäft sichern
Obwohl die Auftragslage gut ist, sollten es Werkstattbetreiber nicht versäumen, zusätzliche Geschäftspotentiale zu nutzen. Das kann schon bei hochwertigen Pflegeprodukten wie Scheibenreiniger beginnen, der leicht verkauft werden kann und der Werkstatt eine gute Marge bringt. Gerade Geschäftsfelder, die unabhängig von der Antriebsart bestehen, sollten dabei im Vordergrund stehen, wenn man bedenkt, wie sehr sich der Fuhrpark in den nächsten Jahren wandeln wird.
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