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Sicherheit 23. Mai 2023

20 Kindersitze im ADAC-Test – einer fällt durch

Der Automobilclub hat 20 Modelle getestet. Mehr als die Hälfte der Prüflinge erhalten die Bewertung „gut“. Ein Kindersitz weist eine zu hohe Schadstoffbelastung auf.

Auf den Zahn gefühlt: Im ADAC- Technikzentrum Landsberg wurden im Februar 20 Kindersitze getestet.
Auf den Zahn gefühlt: Im ADAC- Technikzentrum Landsberg wurden im Februar 20 Kindersitze getestet.

Der ADAC hat 20 Kindersitze in puncto Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft. Insgesamt erreichen elf Kindersitze das Testurteil „gut“, acht Modelle wurden als „befriedigend“ bewertet. Insgesamt bewertete der Automobilclub 20 Autositze für die kleinsten Passagiere. Diese Sitze erfüllen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich.

Bei den Babyschalen heißt der Testsieger Joie i-Snug 2 + i-Base Advance, eine leichte und sehr sichere Babyschale, die für Kinder bis etwa einem Jahr geeignet ist, wie der ADAC feststellt. Kostenpunkt ohne Isofix-Halterung 119 Euro, mit Isofix (i-Base Advance) 269 Euro. Bei den Kleinkindersitzen erreicht der Joie i-Harbour mit der i-Base Encore die beste Note. Testsieger der Sitze für größere Kinder, bei denen die Kinder mit dem Autogurt angeschnallt werden, ist der Cybex Solution G i-Fix für 220 Euro, bei dem eine Isofix-Befestigung schon integriert ist.

Vom Kauf des mangelhaft getesteten Kindersitzes Besafe iZi Twist M rät der Automobilclub ab. Der drehbare Reboarder-Sitz ist mit seiner Isofix-Befestigung und den großen Seitenaufpralldämpfern zwar sehr sicher, doch sein Bezugsstoff ist mit Naphtalin belastet, das in Verdacht steht, Krebs auszulösen. In der Regel bieten Kindersitze mit Isofix die beste Sicherheit, die Gefahr von Einbaufehlern ist kleiner. Fast alle neuen Kindersitzmodelle, die nach der neuen Norm (UN Reg. 129) zugelassen sind, sind damit ausgestattet. Ab September 2023 tritt in der EU schrittweise ein Verkaufsverbot für Kindersitze mit der älteren Norm in Kraft (UN Reg.44). Ab diesem Datum dürfen entsprechende Produkte nicht mehr hergestellt oder importiert werden. Ein Verwendungsverbot dieser Kindersitze ist nicht geplant, bereits vorhandene Sitze dürfen also weiterhin ohne Einschränkung genutzt werden, erläutert der ADAC.

Die Babyschale „Joie i-Snug+i-Base Advance“ schnitt am Besten ab.
Die Babyschale „Joie i-Snug+i-Base Advance“ schnitt am Besten ab.

Besonders betroffen vom zukünftigen Verkaufsverbot ist allerdings ein Großteil der derzeit erhältlichen integralen Sitze zur Gurtbefestigung (für Kleinkinder von ca. 1 bis ca. 4 Jahre). Hier sieht der ADAC ein Problem: Die Kindersitzhersteller konzentrieren sich bei den neuen Sitzmodellen und dem aufwändigeren Zulassungsverfahren überwiegend auf das obere Preissegment. Da die Nachfrage hier nach besonders groß ist, werden in diesem Bereich nur noch Isofix-Modelle zur Zulassung gebracht. Zwar sind inzwischen die meisten Fahrzeuge auf zwei Sitzplätzen mit Isofix-Verankerungen ausgestattet, aber auf dem Beifahrersitz, der dritten Sitzreihe von Vans, in Wohnmobilen oder in Oldtimern können Kindersitze meist nur mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden. (aum/mas)

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