Eine Ladesäule für 29 Stromer
Die bundesweite Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität ist weiterhin lückenhaft. Während die Anzahl der Elektro-Pkw steigt, hinken Ladesäulen den Zielen weit hinterher.
Das neue Ladenetz-Ranking des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zeigt die Defizite in der Ladeinfrastruktur schonungslos auf. Vor allem in Hessen ist noch „viel Luft nach oben“, bemängelt der Kfz-Landesverband Hessen. Laut dessen Präsident Jürgen Karpinskirbandes Hessen müsse das Tempo beim Aufbau der Ladeinfrastruktur massiv gesteigert werden, wolle man die politischen Ziele bis zum Jahr 2030 erreichen.
Private Ladepunkte nicht berücksichtigt
In Hessen müssten sich 29 Elektro-Fahrzeuge (BEV) eine Ladesäule teilen, wenn man die amtlichen Zahlen der Bundesnetzagentur zugrunde lege. Das sind acht Fahrzeuge mehr als im Bundesdurchschnitt. Karpinski sagte, dies sei indes kein vollständiges Bild der Ladeinfrastruktur, denn unverändert würden private Ladepunkte, wie es sie beispielsweise in den Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben gebe, nicht mitgezählt. Am 1. November 2021 habe es 1.535 öffentlich zugängliche Ladesäulen in Hessen für rund 45.000 Elektro-Wagen gegeben.
Der sogenannte T-Wert für das Ranking der rund 400 bundesweiten Zulassungsbezirke soll die Dichte des öffentlich zugänglichen Ladepunkte-Netzes abbilden. Deutscher Spitzenreiter ist Salzgitter mit einem Wert von 5,9. In Hessen ist wie beim vergangenen Ranking der Vogelsbergkreis auf Platz 45 mit einem Wert von 12,1 Landesbester, gefolgt vom Landkreis Kassel auf Rang 89 mit einem Wert von 14,1 und dem Landkreis Fulda (16,1) auf Platz 122. Schlusslicht in Hessen ist die Stadt Offenbach auf dem letzten bundesweiten Platz mit dem Wert 95,1. Dieser T-Wert zeigt an, wie viele E-Pkw sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen.
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