Die verschiedenen Methoden zur Leckage-Ortung im Überblick
Undichte Klimaanlagen sind nicht nur auf Grund fehlender Kühlleistung ärgerlich, sondern bergen auch die Gefahr eines teuren Kompressorschadens. Mit verschiedenen Methoden lassen sich die Lecks aber sicher finden.
Kältemittel ist umweltschädlich. Das ist ein grundsätzliches Problem, welches die Leckortung erschweren kann. Die Mittel basieren in der Regel auf fluorierten Gasen, die zu den Treibhausgasen gehören. Die EU-Verordnung Nr. 517/2014 regelt deshalb, dass Leckagen fluorierter Treibhausgase unverzüglich repariert werden müssen. Die Freisetzung dieser Gase in die Atmosphäre ist ausdrücklich untersagt. Daraus folgt nicht nur, dass übermäßig entleerte Klimaanlagen überprüft werden müssen, bevor Kältemittel wieder eingefüllt wird, sondern auch, dass Kältemittel selbst nicht zur Leckortung verwendet werden dürfen.
Wann muss eine Klimaanlage auf Dichtigkeit überprüft werden?
Klimaanlagen gelten dann als übermäßig entleert, wenn die jährliche Verlustrate von bis zu acht Prozent überschritten wurde und damit mehr Klimamittel fehlt als es sollte. In dem Fall muss davon ausgegangen werden, dass eine Leckage vorliegt. Um dies zu überprüfen, wird zunächst eine Dichtheitsprüfung mittels Unterdrucktest/Dichtheitstest durchgeführt. Dabei wird ein Vakuum im Klimakreislauf erzeugt und für eine Weile gehalten. Ist kein Druckabfall zu beobachten, gilt die Klimaanlage aus gesetzlicher Sicht als dicht. Ist die Klimaanlage aber tatsächlich undicht, muss als nächster Schritt die Leckage geortet werden. Dazu gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen.
Stickstoff
Bei dieser Methode wird ein Überdruck mit Stickstoff erzeugt und anschließend überprüft, ob dieser konstant bleibt. Die Lecksuche mit Stickstoff hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Das zur Überprüfung genutzte Manometer zeigt zwar einen Druckverlust und somit ein vorhandenes Leck an, jedoch nicht, wo es sich befindet. Deshalb ist die Stickstoff-Methode hauptsächlich für die Erstdiagnose geeignet.
Kältemittel-Lecksuchgerät
Ein Kältemittel-Lecksuchgerät reagiert hingegen auf austretendes Kältemittel und zeigt so an, wo sich die Leckage befindet. Diese Methode ist allerdings veraltet und wird in der Regel nicht mehr angewendet. Das liegt auf der einen Seite daran, dass Lecksuchgeräte nicht nur auf Kältemittel, sondern auch auf Fremdgase wie Benzin- oder Öldämpfe reagieren. Auf der anderen Seite müsste eine entleerte Anlage neu befüllt werden, was verboten ist.
Zugabe von Kontrastmittel
Bei dieser Vorgehensweise wird dem Kältemittelkreislauf zunächst ein UV-Additiv zugegeben und durch die Anlage gepumpt. Mit Hilfe von UV-Lampe und -Schutzbrille kann die undichte Stelle dann ermittelt werden. Allerdings ist besondere Vorsicht bei der Wahl des Kontrastmittels geboten. Dieses ist öl-basiert und muss zum Öl des Kompressors passen.
Formiergas
Als effizienteste Vorgehensweise zur Leckagenortung gilt die Methode mit Formiergas. Dabei wird dem leeren Klimakreislauf Formiergas, das zu 95% aus Stickstoff und zu 5% aus Wasserstoff besteht, zugeführt. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass während der Lecksuche kein umweltschädliches Kältemittel austreten kann, da dieses aus der Klimaanlage abgesaugt werden muss, bevor Formiergas eingefüllt werden kann. Das Formiergas selbst ist weder brennbar noch gesundheitlich bedenklich.
Professionelle Leckageortung mit dem SelectH2
Nach diesem Prinzip funktioniert auch die Leckageortung mit dem Lecksuchgerät SelectH2 von Herth+Buss. Es verfügt über eine Ansaugpumpe und zwei Gassensoren, die ausschließlich auf Wasserstoff reagieren. Das schließt Fehldiagnosen aus und macht die Lecksuche sehr effektiv. Die kleinen Wasserstoffatome können nämlich in höheren Konzentrationen als das eigentliche Kältemittel durch undichte Stellen dringen. So können selbst kleinste Leckagen und Haarrisse zuverlässig und schnell Zeit ermittelt werden.
Der Herth+Buss bietet verschiedene Modelle des Lecksuchgeräts an, deren wesentliche Unterschiede in der Länge des Schwanenhalses, der Größe und Form des Sensorkopfs, dem Gehäusetyp und der Ansaugpumpe liegen. So lässt sich für jedes Fahrzeug das passende Gerät finden, mit dem auch schwer zugängliche oder unübersichtliche Stellen überprüft werden können. Auch für große Lkw- oder Omnibus-Klimaanlagen sind die Geräte geeignet.
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