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CNG in der Krise 26. April 2024

Erdgasantrieb: Mangel an Ersatzteilen

Der vergleichsweise klimafreundliche Kraftstoff steckt in der Krise. Zapfsäulen suchen Halter von Erdgasautos vielerorts vergebens. Zudem gibt es wenig Austauschtanks.

Das Erdgasauto ist in der Krise
Das Erdgasauto ist in der Krise

Das Erdgasauto droht, für seine Käufer zum wirtschaftlichen Totalschaden zu werden. Das Tankstellennetz schrumpft zusehends, wichtige Ersatzteile sind immer schlechter verfügbar. Probleme macht das dem ADAC zufolge vor allem beim Austausch des Tanksystems, der spätestens alle 20 Jahre, manchmal auch früher ansteht. Auch gebrauchte Tanks aus dem Ausland seien keine Alternative, weil die nötigen Genehmigungen fehlten. Lässt sich der Tank nicht erneuern, bleibt vielen Nutzern nur noch der Rückbau auf den reinen Benzinbetrieb. Ob das im individuellen Fall möglich ist, weiß eine Prüforganisation. Weil der Benzintank in vielen Fällen nur sehr klein ist, kann die Reichweite allerdings empfindlich sinken.

Die Zahl der CNG-Tankstellen in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren von rund 900 auf nur noch etwa 700 gesunken. Viele Fahrer von Erdgasautos bekommen dadurch zunehmend Probleme, ihr Auto zu tanken. Der ADAC plädiert dafür, zumindest mittelfristig ein flächendeckendes Netz zu erhalten und die Ersatzteilversorgung zu sichern.

Das Erdgasauto erlebte zuletzt Ende der 2010er-Jahre in Deutschland einen Boom. Vor allem die Marken des Volkswagen-Konzerns setzten auf den vergleichsweise klimafreundlichen Kraftstoff, bewarben ihn nach dem selbst verursachten Abgas-Skandal als Alternative zu dem in Verruf geratenen Diesel. Durchsetzen konnte sich die Technik allerdings nicht. Aktuell bieten in Deutschland weder VW, Seat und Skoda noch andere Marken CNG-Neuwagen an, der Bestand liegt bei rund 77.000 Fahrzeugen. (Holger Holzer/SP-X)

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