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Rutger Dautel sprach auf dem Automobilen Zukunftsforum des ZKF über den Zielkonflikt zwischen vollen Auftragsbüchern und hohen Herstellungs- und Energiekosten. 
Foto: Martin Schachtner
Rutger Dautel sprach auf dem Automobilen Zukunftsforum des ZKF über den Zielkonflikt zwischen vollen Auftragsbüchern und hohen Herstellungs- und Energiekosten. 

 Automobiles Zukunftsforum 2022

ZKF: Herausforderungen begegnen

Die Auftragslage ist gut, die Preise geraten aber außer Kontrolle. Wie reagiert der Mittelstand? Rutger Dautel sprach auf dem Automobilen Zukunftsforum des ZKF offen über den gegenwärtigen Drahtseilakt der Automobilindustrie.

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) veranstaltete ein „Automobiles Zukunftsforum“ auf dem Lausitzring (30. Juni bis 2. Juli).  Am ersten Tag stand ein Nutzfahrzeugsymposium auf dem Programm: Die Keynote hielt Rutger Dautel, Geschäftsführer der Dautel GmbH. Er gewährte Einblick in die herausfordernde Situation von Industrieunternehmen, nicht nur im Automotive-Segment: Wie vielerorts liege auch beim Aufbau-Hersteller Dautel die Schwierigkeit aktuell nicht im Absatz, sondern beim Einkauf. Die Auftragslage ist derzeit sehr gut, allein die Inflation und Lieferschwierigkeiten treiben unternehmerische Risiken in die Höhe. Es sei schwierig bis unmöglich, die Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. 

Mario Männlein treibt bei Iveco das Business Development voran und gab einen Ausblick auf den Spin off der Iveco-Gruppe aus dem CNH Industrial-Konzern. Laut seinen Ausführungen sollen nach der Trennung zwei „weltweit führende Unternehmen entstehen“. Bei CNH Industrial stehen Bau- und landwirtschaftliche Fahrzeuge im Fokus, während sich Iveco weiter auf Lkw und Transporter sowie die Motorenentwicklung konzentriert. Weitere Themen waren die alternativen Antriebe von Iveco: So referierte Mario Männlein über die Zusammenarbeit mit Nikola im Bereich Elektromobilität. Auch das „grün gewonnene Gas“ (Bio CNG/ Bio LNG) als Kraftstoff für die Lastwagen mit Gasantrieb stellte er vor.

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Mario Männlein von Iveco stellte die neue Iveco- bzw. CNH Industrial-Organisation vor. Er ließ aber auch das Thema Gasantrieb und -erzeugung nicht außer Acht.
Foto: Martin Schachtner
Mario Männlein von Iveco stellte die neue Iveco- bzw. CNH Industrial-Organisation vor. Er ließ aber auch das Thema Gasantrieb und -erzeugung nicht außer Acht.

TCO im Fokus

Weitere Vortragsredner waren Alexander Wolter (BPW) und Reiner Dellori (Quantron). Als Vertriebsleiter Elektromobilität bei der Bergischen Achsen KG stellte Alexander Wolter den vollelektrischen Bax 7.5 und dessen Beitrag zur emissionsarmen Innenstadtlogistik in den Mittelpunkt. Der Manager legte den Zuhörern eine Betriebskostenanalyse (TCO) für unterschiedliche Logistik-Szenarien (Strecke, Durchschnittstempo etc.) dar. Zudem gab es Einblicke in die Möglichkeiten von Remoteservice und Fernwartung. Reiner Dellori skizzierte als Chief Product Advisor den Beitrag von Quantron bei den emissionsfreien Mobilitätkonzepten. Ins Rennen schicken die Schwaben hier unter anderem die Sattelzugmaschine QHD BEV 50-392 mit einer Batteriekapazität von rund 392 kWh.

Forum mit Infogasse

Neben den Vorträgen war auch ein Besuch der Boxengasse auf dem Lausitzring lohnenswert. Dort waren Infostände zu finden: Die Eurogarant Autoservice AG informierte u.a. über das Dashboard Numinos . Darüber lassen sich den Aussagen zufolge Werkstattleistungen wie Reparaturanleitungen abrufen sowie die Teileplattform Partslift erreichen. Die Carlofon GmbH informierte auf dem Infostand über die oberflächenschonende Reinigung von Nutzfahrzeugen und Reisemobilen. Laut Geschäftsführer André Herrmann leisten sich die Hessen darüber hinaus einen Webshop, über den Werkstätten auch weitere Betriebsstoffe sowie Spezialwerkzeuge erhalten können. Mit dem Konzept Scheibendoktor mischt Carlofon übrigens auch im Autoglasmarkt mit. Der ZKF-Einladung zum Automobilen Zukunftsforum leisteten den Verbandsangaben zufolge übrigens rund 450 Teilnehmer aus Werkstätten, Aufbauherstellern, Sachverständigen sowie Branchenverbänden Folge.

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Die Boxengasse bot Fachinformationen für Servicebetriebe.
Foto: Martin Schachtner
Die Boxengasse bot Fachinformationen für Servicebetriebe.

Die Axalta Coating Systems GmbH war in Brandenburg mit dem neuen Werkstattkonzept Drivus am Start. Das im November 2021 in Deutschland eingeführte und auf K&L-Betriebe zugeschnittene System beinhaltet den Angaben zufolge Unternehmensberatung, digitale Lösungen, Weiterbildungen und „Netzwerkdienste“. So könnten Servicebetriebe „schneller, intelligenter und mit weniger Materialverbrauch arbeiten“, heißt es beim Lackspezialisten.

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Insgesamt verfolgten rund 450 Teilnehmer die dreitätige ZKF-Veranstaltung.
Foto: Martin Schachtner
Insgesamt verfolgten rund 450 Teilnehmer die ZKF-Veranstaltung an den drei Tagen.
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