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Die klassische hydraulische Servolenkung hat zunehmend ausgedient – die elektromechanische Variante setzt sich in der Serie durch.
Foto: ZF Aftermarket
Die klassische hydraulische Servolenkung hat zunehmend ausgedient – die elektromechanische Variante setzt sich in der Serie durch.

Elektronikkompetenz

ZF: Die elektrische Lenkung verändert den Aftermarkt

Dominierte noch vor wenigen Jahren die hydraulische Servolenkung, so setzt sich die elektromechanische Variante zunehmend durch. Die Werkstatt stellt diese Veränderung vor Herausforderungen bei Diagnose und Austausch.

Während die hydraulische Servopumpe durch den Keilrippenriemen permanent angetrieben wird und Energie braucht, benötigt die elektromechanische Variante nur dann Strom , wenn sie tatsächlich eine Lenkbewegung ausgeführt. Der wichtigere Grund ist jedoch der gesteigerte Lenkkomfort: So ist die Unterstützungswirkung unabhängig von der Motordrehzahl und lässt sich präzise an die Fahrsituation anpassen: So braucht es beim Einparken dank hoher Unterstützung weniger Kraft am Lenkrad als bei Tempo 180 auf der Autobahn, sodass sich auch ein schwerer SUV mit zwei Fingern am Lenkrad einparken lässt. Aus diesen beiden Gründen hat sich die elektromechanische Servolenkung mittlerweile in praktisch allen Pkw-Segmenten etabliert – vom Kleinwagen über den SUV bis hin zum Transporter.

Auch Features wie Lenk- und Spurhalteassistenten setzen eine elektronisch gesteuerte Lenkung voraus. Daher wird der Marktanteil der elektrischen Lenkgetriebe künftig weiter an Fahrt aufnehmen – ZF als Serienlieferant dieser Komponente bringt sein Knowhow auch in den Aftermarket ein. 

Elektronikkompentenz in der Werkstatt gefordert

Kfz-Werkstätten benötigen daher für Arbeiten an Lenksystemen immer mehr elektronische Kompetenzen. Das beginnt bereits bei der Fehlersuche. Ein Ausfall der Lenkung kann nämlich auch durch Fehler an anderen Fahrzeugkomponenten verursacht werden, beispielsweise durch Schwankungen in der Stromversorgung. Die Werkstatt sollten deshalb, bevor sie das Lenkgetriebe austauschen, die elektrischen Verbindungen, Massepunkte, Batterie und Generatorleistung überprüfen. Sensoren oder Steuergeräte des Fahrzeugs, die mit dem Lenksystem kommunizieren, können ebenfalls zu Fehlern oder Ausfällen führen. Ein Auslesen und Abgleichen der Soll- und Istwerte mittels der Fahrzeugdiagnose ist bei elektrischen Lenkgetrieben unabdingbar. 

Anlernen nach Austausch notwendig

Neben dem Austausch defekter Manschetten kann die Werkstatt selbst keine Reparaturen am Lenkgetriebe vornehmen. Sollte das Lenkgetriebe daher tatsächlich ausgetauscht werden müssen, muss es es neuangelernt und an die Fahrzeugvariante angepasst werden.So gibt es für jede Fahrzeugvariante unterschiedliche Softwarestände und Kennfelder, je nach Ausstattung und Motorisierung. Daher werden folgende Arbeitsschritte nach dem Austausch nötig:

  • Anlernen/Abgleichen von Sensoren
  • Anmelden des Lenksystems in den unterschiedlichen Steuergeräten des Fahrzeugs
  • ggfs. Kodierung entsprechender Ausstattungsvarianten
  • ggfs. Auswahl des Kennfelds der Lenkunterstützung
  • Aufspielen bzw. Aktualisieren der Software des Lenksystems

Wachsendes Angebot an wiederaufgearbeiteten Lenkungen

Das Unternehmen liefert unter seiner Marke TRW ein breites Programm an Ersatzteilen in den Aftermarket. Dazu gehören auch wiederaufgearbeitete Lenkgetriebe. Diese wurden im ZF-eigenen Remanufacturing-Werk nach OE-Richtlinien industriell wiederaufgearbeitet und entsprechen in ihrer Leistung und Qualität Neuteilen. Ab sofort sind Lenkgetriebe unter anderem für folgende hochvolumige Fahrzeugmodelle verfügbar:

  • Audi A3
  • Skoda Octavia
  • Volkswagen Golf V
  • Volkswagen Passat

Das komplette Portfolio an verfügbaren Lenkgetrieben können Werkstätten schnell und unkompliziert über den Online-Katalog auf aftermarket.zf.com abrufen.  Auch alle nötigen technischen Informationen zur Fehlersuche an und zum Austausch von elektrischen Servolenkungen stellt das Unternehmen seinen Werkstattpartnern auf dem Internetportal zur Verfügung.

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