Licht kann man bei der Arbeit am Fahrzeug eigentlich nie genug haben. Dabei stellt die Spannweite Arbeiten auch unterschiedliche Anforderungen an das Arbeitslicht, die nur selten mit einer einzigen Leuchte erfüllt werden können.
Xperion 6000 Pocket
Das kompakte Modell „Pocket“ (engl.: Tasche) hat das klassische Format einer Taschen-Arbeitsleuchte. Das Gehäuse der Lampe besteht aus schlagfestem Kunststoff, der zur höheren Griffigkeit mit einer Riffelung versehen wurde. Während die Vorderseite in grau gehalten ist, ist die Rückseite in Neongelb ausgeführt, was die Auffindbarkeit deutlich verbessert – die vergessene Lampe im Motorraum kennt wohl jeder Schrauber. Auf der Vorderseite befindet sich unter einer Kunststofflinse die LED, die auf voller Helligkeit (erste Stufe) 300 Lumen Licht liefert, während die zweite Stufe (Eco-Mode) mit 150 Lumen immer noch genug Licht für die allermeisten Aufgaben liefert.
Gerade für Arbeiten, die gezieltes Licht erfordern und wo die Lampe selbst jedoch schnell im Weg ist – man denke an den Blick in den Kerzenschacht, die Korrosionsprüfung eines Schwellers oder ähnliches – bietet die Lampe ein zusätzliches „Spotlight“ (Punktlicht). Dafür ist ein flexibler, gummierter Schwanenhals rings um die Lampe gewickelt, der für jede Situation zurechtgebogen werden kann. Mit 100 Lumen ist das Licht gemessen an der Größe des Spots beinahe grell und bringt viel Licht an beengte Orte.
Gesteuert wird die Lampe von der Rückseite: Der Ein/Ausschalter schaltet in vier Stufen durch: Volle Helligkeit Hauptlicht, Eco-Mode Hauptlicht, Spotlight, ausgeschaltet. Der Akkustand wird über fünf LEDs anzeigt, der Hersteller nennt 3,5 Stunden für volle Helligkeit, sowie 7 Stunden Laufzeit für den Eco-Mode der Hauptleuchte.
Zudem befindet sich unterhalb des Ein/Ausschalters auch ein Magnet zur Befestigung an der Hebebühne oder dem Fahrzeug selbst. Hier hätten wir uns einen weiteren Magneten am Kopf oder Fuß des Gerätes gewünscht, um die Lampe in einem zur Arbeit passenden Winkel befestigen zu können – dieser ist vermutlich dem USB-Anschluss und dem Schwanenhals zum Opfer gefallen.
Xperion 6000 Pillar
Das größere Modell „Pillar“ (engl.: Säule) ist beinahe doppelt so groß wie das „Pocket“-Modell, liefert dafür aber sowohl mehr Licht als auch mehr Laufzeit. Doch der Reihe nach. Wie schon beim kleinen Bruder ist das Lampengehäuse vorne grau, rückseitig neongelb gefärbt. Auch die Riffelung auf der Vorderseite ist vorhanden, hier hat man sich jedoch entschieden, auf eine gummierte Oberfläche für den Handgriff zu setzen: Was mit sauberen, trockenen Händen viel Grip liefert, wird mit öligen Händen schnell unansehnlich und ist kaum mehr sauber zu bekommen: Hier hätte es auch die einfachere Kunststoffvariante getan.
Die Hauptleuchte auf der Vorderseite liefert satte 500 Lumen bei voller Helligkeit, im Ecomodus immerhin noch 250 und damit in beiden Betriebsmodi fast doppelt so viel Licht wie das kleinere Modell. Unterhalb der LED prangt ein großer Aufkleber mit der Aufschrift „95 CRI“, was für Color Rendering Index (Farbwiedergabeindex) steht. Die Lampe liefert mit 95 von 100 Punkten ein sehr „echtes“ Licht ab, was der natürlichen Sonnenstrahlung sehr nahe kommt. Gerade bei der Einschätzung von Lackierungen ein nützliches Feature. Um das Licht genau an den Arbeitsplatz zu bringen, lässt sich die LED um bis zu 90 Grad nach vorne klappen – das macht die Befestigung besonders einfach, etwa wenn die Lampe an der hochgestellten Motorhaube befestigt wird.
Auch das „Pillar“-Modell verfügt über eine Spotlight-Funktion. Deren LED bringt gezielt 180 Lumen an den Einsatzort. Gleich neben der LED sitzt noch ein weiteres Highlight der Lampe, eine UV-LED. Diese kann mittels langem Drücken auf den Schalter aktiviert werden und hilft etwa Kontrastmittel aus dem Klimaservice aufzuspüren. Die Akkustandsanzeige ist ebenfalls rückseitig angebracht, jedoch kommt bei der größeren Lampe ein kleines LC-Display statt einfacher LEDs zum Einsatz, der den Akkustand prozentgenau anzeigt. Die Laufzeit beträgt laut Hersteller 4,5 Stunden bei voller Helligkeit, 10 Stunden im Eco-Mode und 12 Stunden als Spotlight, bevor nachgeladen werden muss. Befestigen lässt sich die Lampe ebenfalls über Haken oder Magnet, wobei sie gleich von letzteren zwei abbekommen hat: einen auf der Rückseite sowie einen im Sockel – so lässt sich die Lampe auch an der Bühne optimal positionieren.
Als ganz besonderes Feature weist das Modell eine Suchfunktion auf: Ein kleiner Handsender und der entsprechende Empfänger in der Lampe sorgen dafür, dass die Lampe optisch als auch akustisch auf sich aufmerksam macht, wenn man gerade nicht weiß, wo sich diese befindet. Gemessen am typischen Betriebsgeräusch in einer Werkstatt hätten wir uns den Warnton etwas lauter gewünscht – ebenso wäre die Fernbedienung selbst in Neongelb wohl geeigneter im Werkstattumfeld – sonst muss man eher die Fernbedienung als die Lampe suchen.
Mehrfach-Dockingstation
Beide getestete Modelle sowie die übrigen Lampen der Xperion-Baureihe können über eine einheitliche Dockingstation kabellos geladen werden. Dafür sorgen zwei metallene Kontakte in der Rückseite der Lampen, die zwischen den Magneten untergebracht sind. Die Ladestation nimmt zwei Lampen gleichzeitig auf und bietet Platz für deren Fernbedienungen, angeschlossen wird sie rückseitig via USB-C wie die Lampen selbst.
Löcher für eine Wandbefestigung sucht man leider vergeblich, auch ist das Dock recht leicht, sodass man beim Lösen der Magnete schnell das ganze Dock mitnimmt. Von der Funktionalität her ist das Dock jedoch nicht zu überbieten: Die Lampe schnell drangehangen und jeder Mitarbeiter weiß stets, wo sich die Lampen befinden. Auch das lästige Anstöpseln der Ladekabel entfällt, was die Chance beträchtlich erhöht, eine vollgeladene Lampe zu haben, wenn man sie tatsächlich braucht.