Image
Auch E-Autos haben eine 12V-Batterie
Foto: Hyundai
Auch E-Autos haben eine 12V-Batterie

12-Volt-Batterie

Wenn der zweite Akku Ärger macht

Akku zu 100 Prozent geladen, trotzdem fährt das E-Auto keinen Meter weit? Die Ursache kann bei der zweiten Bord-Batterie zu finden sein.

Elektroautos haben immer mehr als eine Batterie. Neben dem für den Antrieb zuständigen Akku ist bei allen Modellen auch ein herkömmliches 12-Volt-Modell an Bord, wie man es von konventionellen Autos kennt. Das hat Vorteile, kann aber auch unerwarteten Ärger machen.

Bei Diesel- und Benziner heißt die Auto- auch „Starter“-Batterie, weil sie für das Anwerfen des  Motors zuständig ist. Beim E-Mobil ist das nicht nötig, trotzdem startet ohne Strom im 12-Volt-Akku ebenfalls nichts. Denn der Strom aus der kleinen Batterie ist nötig, um den Stromkreis der großen Batterie zu schließen. Die ist nämlich bei geparktem Fahrzeug sicherheitshalber abgekoppelt. Wird das Auto wieder eingeschaltet, führt es zunächst eine Sicherheitsprüfung durch und schließt die Traktionsbatterie wieder an das Antriebssystem an. Ohne Energie aus der 12-Volt-Batterie funktioniert all das nicht.

Daher können auch E-Auto-Fahrer unter dem gleichen Pannen-Problem leiden wie Nutzer von Verbrenner-Pkw: einer leeren Batterie. Das Ärgernis tritt vor allem nach längeren Standzeiten auf, selbst wenn das Fahrzeug während dieser am Ladekabel hängt. Der Strom aus Wallbox oder Steckdose lädt ausschließlich den Traktions-Akku, die 12-Volt-Batterie wird lediglich während der Fahrt gefüllt.

Dass die E-Auto-Hersteller die Schwachstelle nicht schon längst geschlossen haben, hat verschiedene  Gründe. Denn die 12-Volt-Spannung wird nicht nur zum Hochfahren des E-Autos gebraucht, sondern auch für zahlreiche andere sicherheitsrelevanter Verbraucher an Bord – von der Cockpit-Beleuchtung bis zum Bremskraftverstärker. Eine Versorgung all dieser Komponenten über die 400- oder 800-Volt-Traktionsbatterie wäre zwar theoretisch möglich, aber aus Sicherheitsgründen sind die Verbraucher getrennt. So steht etwa der Bremskraftverstärker auch dann noch zur Verfügung, sollte sich die Traktionsbatterie aus Sicherheitsgründen oder Unterspannung abkoppeln. Daher dürfte es auf absehbare Zeit bei mindestens zwei unterschiedlichen Spannungssystemen im Auto bleiben.

TIPP: Sie interessieren sich für Reparaturtipps, technische Hintergründe und nützliche Werkzeuge? Der amz.de-Newsletter informiert Sie zweimal wöchentlich. Jetzt gleich anmelden!

Holger Holzer/SP-X

Image

Batteriefertigung

Webasto baut Batterien

Der Automobilzulieferer hat in Deutschland mit der Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge begonnen. Am Standort Schierling im Landkreis Regensburg entstehen die Traktionsbatterien - die Zellen liefert Samsung SDI.

    • Batterie, Elektromobilität, Elektromotor
Image
Das Auto wird mit bidirektionalem Laden zum Energiespeicher fürs Haus.

Bidirektionales Laden

VW: Das Fahrzeug wird zum Stromspeicher

Ab sofort ist mit vielen Modellen der ID. Familie das bidirektionale Laden möglich. Das bedeutet: Tagesüber wird das E-Fahrzeug über die eigene PV-Anlage aufgeladen, abends wird Strom aus dem Fahrzeugakku entnommen.

    • Elektromobilität, Elektromotor
Image
Die Kerben auf der Batterie-Deckplatte zeigen, wo die Module liegen. In diesem Fall sind es neun, ein Fach beherbergt Elektrik

Batterie-Trends

Tetris im Unterboden

Für mehr Elektroauto-Reichweite sind nicht immer sperrigere Batterien nötig. Es kann auch helfen, die Speicher cleverer zusammenzubauen.  

    • Elektromobilität, Elektromotor
Image
Die neuen Motoren mit Stabwicklung laufen in Hildesheim vom Band

E-Maschinen und Inverter

Bosch setzt auf 800-Volt-Technik

Effizientes Fahren und Laden steht bei Elektrofahrzeugen im Fokus. Bosch setzt künftig auf die höhere 800-Volt-Bordspannung, was mehr Leistung bei geringeren Abmessungen und Kosten ermöglicht.

    • Elektromotor, Elektronik + Digitalisierung