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Mit dem T7 ist die Motorhaube noch ein bisschen mehr nach vorne gezogen worden und hilft somit den Luftwiderstand zu reduzieren.
Foto: Clemens Noll-Velten
Mit dem T7 ist die Motorhaube noch ein bisschen mehr nach vorne gezogen worden und hilft somit den Luftwiderstand zu reduzieren.

Fahrzeuge

VW T7: Noch mehr multi als Van

VW hat mit dem Multivan der Baureihe T7 einen interessanten Weg eingeschlagen. Mit Pkw-Plattform, viel Platz und überraschenden Betriebskosten versucht er zu überzeugen. Gelingt es ihm?

Ein klassischer Baureihenwechsel ersetzt normalerweise das Vorgängermodell. Beim aktuellen VW Multivan T7 ist das anders. Denn VW Nutzfahrzeuge löst den Vorgänger T6.1 nicht komplett durch den T7 ab, sondern erweitert das Angebot um ein weiteres Fahrzeugmodell. Während der neue T7 die Rolle des smarten, schicken und coolen Vans übernimmt, bleibt der T6.1 als bewährter Transporter für den gewerblichen Einsatz und als Fahrgestell-Lieferant weiterhin im Programm.

Klassische VW Transporter-Form auf Pkw-Basis

Mit dem T7 ist die Motorhaube noch ein bisschen mehr nach vorne gezogen worden und hilft somit den Luftwiderstand zu reduzieren. Insgesamt wirkt die Karosserie stromlinienförmiger, was sich auch am Dachspoiler am Heck zeigt. Dabei steckt hinter der klassischen Form ein komplett neues Fahrzeug, das auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) steht. Jene Pkw-Plattform also, auf der auch der VW Golf, der Skoda Octavia oder der Audi A3 konstruiert sind. Der T7 ist 1,91 Meter hoch und kratzt damit an der zwei Meter Marke mancher Parkhäuser oder Tiefgaragen. Die Parkplatzsuche ist mit der Standardlänge des T7 von 4,97 Metern kein Problem. Bei der optionalen Langversion (Langer Überhang: 1.260 Euro, alle Preise netto zzgl. USt.) wird die Parkplatzsuche schon etwas schwieriger. Die Variante mit langem Überhang des T7 bringt es auf 5,18 Meter bei identischem Radstand.

Viel Platz für Mensch und Ladung

Fahrer und Beifahrer gelangen über die sich weit öffnenden Vordertüren bequem auf ihre Sitzplätze und sitzen VW-Bus-typisch erhaben. Das vordere Gestühl ist optional elektrisch verstellbar, mit Massage-, und Belüftungsfunktion versehen sowie von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) besiegelt. Der Zustieg auf die hinteren Plätze erfolgt über die serienmäßig beidseitigen Schiebetüren, die sich optional motorisiert öffnen und schließen können. Alle Passagiere sitzen bequem auf den mit Armlehnen ausgestatteten Sitzen. Je nach gewähltem Sitzpaket stehen fünf, sechs oder sieben Einzelsitze bereit, das durchgehende Dreier-Sofa in dritter Reihe ist mit dem T7 Geschichte.

Was den T7 zum Multivan macht, ist seine Flexibilität in der Gestaltung und Nutzung des Innenraums. Und das gelingt im wahrsten Sinne des Wortes im T7 leichter. Denn die einzelnen Sessel wiegen nun 23 Kilogramm und sind damit sechs Kilo leichter geworden. Das bekannte Schienensystem hat VW nun bestromt, damit lassen sich alle Fond-Einzelsitze beheizen. Drehbar sind die Sitze allerdings nicht, zumindest sehen zwei optionale Sitzpakete eine Installation der Plätze in zweiter Reihe entgegen der Fahrtrichtung vor. Auf den erwähnten Schienen läuft auch der höhenverstellbare und ausklappbare Multifunktionstisch, der, je nach Bedarf, als Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen genutzt oder nach hinten verschoben werden kann. Eine eher fragile Angelegenheit sind die in die Rückenlehnen integrierten Klapptischchen. Also es kann viel geschoben und gerückt werden, bevor die Sitze ausgebaut werden, um noch mehr Platz zu schaffen. In der Langversion stehen, selbst bei voller Bestuhlung - also dritte Sitzreihe, 763 Liter dachhoher Stauraum zur Verfügung. Hinter der zweiten Sitzreihe ergeben sich 2.171 Liter und wenn der Multivan bis zu den beiden Vordersitzen beladen werden soll, schluckt er 4.005 Liter Ladung weg. Auch als kräftiges Zugpferd kann der Raum-Riese eingesetzt werden (Anhängerkupplung: 850 Euro). Dann nimmt er gebremst zwei Tonnen an den Haken, ungebremst sind es 750 Kilogramm. Im Innenraum erinnert nichts an einen funktionalen Transporter. Der VW Multivan T7 hat den Charakter eines Pkws, besonders was das Umfeld der Passagiere und da vor allem das Cockpit betrifft. Zwar ist eine gewisse Portion strapazierfähigen Kunststoffs nicht zu übersehen, dieser fügt sich aber in die insgesamt tadellose Verarbeitungsqualität ein.

Motor: Jetzt auch als Diesel

Zum Marktstart 2021 des T7 mussten die Kunden auf den Diesel verzichten – ungewöhnlich. Es gab und gibt den T7 noch mit den Antrieben 1,5-l-TSI-Vierzylinder-Benziner mit 136 PS beziehungsweise 204 PS, ebenfalls mit Frontantrieb, aber sechs-Gang-DSG, sowie den Plug-in-Hybrid als 1,4-l-eHybrid. Doch jetzt ist der da. Allerdings gibt es den Selbstzünder nur in einer Version: Als Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mit 150 PS, Dieselpartikelfilter und SCR-Kat. Die Antriebskräfte richten sich auf die Vorderachse, ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe übernimmt harmonisch die Schaltarbeit.

Sehr guter Verbrauch und niedrige Betriebskosten

Volkswagen gibt an, dass sich der VW T7 Multivan mit der getesteten Motorisierung 6,4 Liter auf 100 Kilometer Fahrstrecke genehmigt. In unserem Praxistest unterboten wir mit einem Verbrauch von 5,9 Litern Diesel die Herstellerangaben. Auch bei den Betriebskosten kann sich der VW Multivan T7 mit sehr guten 40,57 Cent pro Kilometer sehen lassen.

Fahrverhalten wie ein Bus?

Unser VW Multivan T7 war mit dem erwähnten Diesel-Motor ausgestattet und als Langversion geliefert worden. Doch das Fahrgefühl war während der gesamten Testzeit überraschend Pkw-artig: Agil und handlich für ein 5,18 Meter langes Raum-Schiff ließ sich der Multivan bewegen. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk trägt genauso zu dem Eindruck bei, wie der schon erwähnte gleiche Radstand, den er sich mit der Kurzversion teilt, sowie die direkte Lenkung und die sehr gute akustische Dämmung. Bus-üblichen Weit- und Ausblick über das Verkehrsgeschehen bietet hingegen die hohe Sitzposition. Die 150 Pferdestärken des Zweiliter-Vierzylinder-Diesels passen sehr gut zu dem großen Wagen. Einen Aufschlag an Leistung, auch voll beladen, haben wir nicht vermisst. Zahlreiche Assistenten, teilweise serienmäßig oder gegen Aufpreis in Paketen erhältlich, unterstützen den VW T7 Fahrer. 25 – teils serienmäßige, teils optionale – Fahrerassistenzsysteme in verschiedenen Ausbaustufen bietet VW für den T7 Multivan an. Dazu zählen die Hannoveraner auch Features wie Rückfahrkamera, Abbiegeassistenten, Ausstiegswarner oder den Travel Assist für teilautomatisiertes Fahren durch Kombination von aktivem Spurhalteassistent und adaptivem Tempomat. Außerdem kann das Car-to-X-System des neuen Multivan Live-Verkehrsinformationen anderer Fahrzeuge empfangen und verarbeiten. Und wer sein Smartphone ins Multivan-System integrieren möchte, kann das drahtlos tun. Interessant für Fuhrparkverantwortliche: „We Connect Fleet“, unter anderem mit digitalem Fahrtenbuch und GPS-Ortung.

Preise und Ausstattung

Den VW Multivan T7 gibt es in vier Ausstattungsstufen: Multivan (ab 38.350 Euro), Life (ab 41.480 Euro), Edition (ab 43.896 Euro) und Style (ab 51.600 Euro) in kurzer Version oder mit langem Überhang (+ 1.260 Euro). Das Basismodell nennt VW schlicht Multivan und stattet es unter anderem mit beidseitigen Schiebetüren, drei Einzelsitzen in der zweiten Sitzreihe, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbaren Außenspiegeln, Digitalcockpit, Klimaanlage, Mobiltelefon-Schnittstelle, Müdigkeitserkennung, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat und Spurhalteassistent aus. Die Liste aufpreispflichtiger Extras ist lang und reicht vom empfohlenen „Top-Paket“ (2.990 Euro) mit Panoramaglasdach, Matrix-Scheinwerfern und Dreizonen-Klimaautomatik über dem erwähnten „Travel Assist“ sowie der adaptiven Fahrwerksregelung bis hin zum Top-Infotainment „Discover Pro“ oder der Harman-Kardon-Soundanlage. Wenn der VW Multivan als Personentransporter eingesetzt werden soll, empfiehlt sich die Easy Open Funktion (1.120 Euro). Hier sind die Schiebetüren und die Heckklappe motorisiert.

Fazit:

Der VW Multivan verabschiedet sich in der Generation T7 von seiner Nutzfahrzeugvergangenheit und nimmt die positiven Eigenschaften mit. Die MQB-Plattform für Pkw im Volkswagen Konzern ist eine Bereicherung für den T7, was die Fahreigenschaften angeht – besonders gut mit langem Überhang zu spüren. Die Verbrauchswerte und Betriebskosten überraschen positiv.

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